Tatzelwurm

Der "Tatzelwurm" ist eine Autobahnbrücke im Norden Münchens an der A9, die neben anderen Straßen und dem Güternordring der Deutschen Bahn auch die U6 zwischen den Bahnhöfen Studentenstadt und Freimann überspannt.
Dieses 580m lange Bauwerk aus dem Jahr 1960 war sanierungsbedürftig. Untersuchungen hatten ergeben, dass ein Abbruch und Neubau der Brücke die sinnvollste Lösung darstellt.

Auch wenn es sich bei dieser Baumaßnahme eigentlich um Straßenbau handelt, war die U-Bahn hiervon auch betroffen.

Kurzinfo
Ort	Studentenstadt - Freimann
Objekt	Neubau Auto- bahnbrücke über U-Bahnstrecke
Baukosten	ca. 36 Mio. Euro
Dauer	ab 2007 für ca. 3 Jahre
Einschränkungen im Betrieb	seit 25.3.07 für etwa drei bis vier Monate: zeitweise eingleisig Für Bau Einhausung: vsl. keine weiteres nicht bekannt

Baudurchführung

Die Brücke wird in zwei Abschnitten erneuert: Zuerst wird die östliche Hälfte abgebrochen und neugebaut, während der Verkehr mit zwei Fahrspuren je Richtung auf den westlichen Hälfte geführt wird. Anschließend wiederholt sich das für die westliche Brückenhälfte.
Im Vorgriff der Bauarbeiten wird die Brücke provisorisch unterbaut.

Auswirkungen auf die U-Bahn

Da die Brücke die U-Bahnstrecke überquert, haben die Bauarbeiten auch Auswirkungen auf den U-Bahn-Betrieb.
Die Regierung von Oberbayern hat daher eine Vielzahl an Auflagen erlassen. Die wichtigsten sind:

• Die Autobahndirektion hat als Vorhabensträger alle Maßnahmen mit den Stadtwerken München abzustimmen.
• Die U-Bahnstrecke wird mit einem Schutzgerüst überbaut. In diesem provisorischen "Tunnel" muss ein durchgehender Sicherheitsraum von mindestens 70cm Breite außerhalb des Lichtraumprofils der U-Bahn vorgesehen werden.
• Sollte die Sicht auf Signale in diesem Bereich durch die Überbauung der Strecke zu stark eingeschränkt werden, müssen auf Kosten des Vorhabenträgers neue Signale aufgestellt werden. Anmerkung: In diesem Bereich befinden sich die Einfahrsignale des Bahnhofs Freimann.
• Der Schutztunnel muss staub- und wasserdicht sowie ausreichend beleuchtet sein.
• Bei der Gründung des Tunnels muss auf bestehende Kabeltrassen Rücksicht genommen werden, die jederzeit voll zugänglich bleiben müssen.
• Das Schutzgerüst muss von einem Statiker im Vorfeld geprüft und nach Errichtung abgenommen werden.
• Der Vorhabensträger hat bereits im Planfeststellungsantrag zugesichert, das Schutzgerüst ausschließlich während der nächtlichen Betriebspause von 1:30 bis 4:00 Uhr zu errichten.
• Der Vorhabensträger muss eine Sicherungsaufsicht stellen, die jederzeit im Gefahrenfall die Möglichkeit hat, sowohl die Bauarbeiten als auch den U-Bahnverkehr unverzüglich einzustellen.
• Arbeiten während der Nachtruhe im Gleisbereich müssen so durchgeführt werden, dass der Betrieb pünktlich wieder aufgenommen werden kann.
• Für den Abbruch der Stützen zwischen den U-Bahngleisen muss eine Überfahrt für Baufahrzeuge eingerichtet werden. Da dafür der Schutztunnel unterbrochen werden muss, ist das nur zu einem Zeitpunkt möglich, wo das Gerüst nicht benötigt wird. Außerdem müssen Maßnahmen wie eine Unterbrechung der Stromschiene rechtzeitig beantragt werden.

Für den Bau der Einhausung ist vorbereitend eine Verlegung der Signal- und Telekommunikationskabel nötig. Dafür muss zwischen vom 25.3. bis zum 1.4.07 ab 21 Uhr und vom 2.4. bis zum 12.4. zwischen 9:30 Uhr und 14 Uhr ein Gleis in diesem Bereich gesperrt werden. An Werktagen müssen daher drei Züge vorzeitig an der Münchner Freiheit enden, außerdem muss mit Verspätungen und vereinzelt kurzfristigen frühzeitigen Wenden von Zügen in diesem Bereich gerechnet werden.

Für den eigentlichen Bau der Einhausung ist laut MVG nicht mit Einschränkungen zu rechnen.

Siehe auch:

• Informationsprospekt der Autobahndirektion (PDF)
• Webcam der Autobahndirektion
• Der Tatzelwurm einst und jetzt - Geschichte, historische und aktuelle Fotos des Tatzelwurms auf e-lok-woife.de

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