Seit der Eröffnung der Münchner U-Bahn im Jahr 1971 gab es bei einigen Linien im Laufe der Zeit verschiedene Streckenführungen und -bezeichnungen. Im Folgenden sind diese Bezeichnungen aufgelistet.
U5
Zu Anfang des Linienbetriebs der Münchner U-Bahn gab es eine kurzlebige Verstärkerlinie U5 zwischen Münchner Freiheit und Goetheplatz, nach nur gut einem Jahr wurde diese Linie zum 2. Juli 1973 wieder eingestellt und die Fahrten in die Linie U6 eingegliedert. Sie verkehrte lediglich während der Hauptverkehrszeit. Ihr Betrieb sorgte jedoch für eher ungleich ausgelastete Züge, weswegen zugunsten durchgängiger Züge der Betrieb eingestellt wurde.1
U7
Ehemaliges Linienlogo Die Verstärkerlinie verkehrte von 1999 bis 2006 nur montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit von Rotkreuzplatz bis Kolumbusplatz sowie bei Großmessen zusätzlich nach Messestadt Ost. Ihr gesamter Linienweg war innerhalb der U1 enthalten, in der Regel verkehrte sie nur mit Vollzügen (4-Wagen-Züge). Zu Großmessen benutzte sie ab Kolumbusplatz zusätzlich den Linienweg der U2 und verkehrte in der Regel mit Langzügen. Sie wurde 1999 mit der Eröffnung der U2 zur Messestadt Ost eingeführt, um bei Bedarf einen dichteren Takt für Messegäste anbieten zu können.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurden die Verstärkerfahrten der U1 auf den Abschnitt Westfriedhof - Sendlinger Tor verschoben, deshalb entfiel die U7 als Linienbezeichnung komplett, da sie nicht mehr bei Großmessen zur Messestadt verkehrte.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wurde erneut eine Linie U7 eingeführt auf dem Abschnitt Westfriedhof - Neuperlach Zentrum.
U8
Die U8 war zuletzt nur noch eine Verstärkerlinie, zwischen 1980 und 1988 trug jedoch die heutige U2 diese Nummer, um auf die ehemals auf ähnlicher Strecke verkehrende Trambahnlinie 8 zu erinnern.
Ehemaliges Linienlogo Zur Eröffnung der U2 zur Messestadt Ost wurde im Mai 1999 die Linie U8 erneut eingeführt, sie verkehrte von Feldmoching bis Innsbrucker Ring über den Linienweg der U2 und ab dort auf dem Weg der U5 bis Neuperlach Zentrum jeweils in der Hauptverkehrszeit von montags bis freitags. Damit sollte der Wegfall der U2 zwischen Innsbrucker Ring und Neuperlach Süd kompensiert werden.
Seit 8. Dezember 2005 wurde der Abschnitt Feldmoching – Harthof von der U8 nicht mehr fahrplanmäßig befahren, nur noch einzelne Fahrten zwischen 7 und 8 Uhr während der Schulzeiten wurden bis Feldmoching verlängert.
Am Freitagnachmittag (sowie zu einzelnen Ausrückfahrten an anderen Wochentagen) verkehrt die U8 ab Olympiazentrum. Sie befuhr damit als einzige Linie Strecken aller drei Linienfamilien: Olympiazentrum bis Scheidplatz über den Linienweg der U3, Scheidplatz bis Innsbrucker Ring auf dem Weg der U2 und Innsbrucker Ring bis Neuperlach Zentrum auf dem Weg der U5.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurden die Verstärkerfahrten zur U2 ab Innsbrucker Ring statt nach Neuperlach Zentrum neu zur Messestadt Ost geführt, um den veränderten Fahrgastströmen Rechnung zu tragen. Zur Eröffnung der U2 zur Messestadt rechtfertigte das Fahrgastaufkommen auf diesem Abschnitt noch keinen 5-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit, die zunehmende Bebauung der Messestadt Riem macht dies mittlerweile aber doch nötig. Die Linienbezeichnung entfiel daher, da alle Fahrten nur auf dem Linienweg der U2 stattfinden.
Während der Streckensperrung zur Sanierung des Abschnitts Münchner Freiheit - Scheidplatz verkehren zwischen 31. Oktober 2016 und 31. März 2017 auf dem Nordabschnitt der U3 keine Fahrten als U3, stattdessen werden alle Fahrten zwischen Moosach und Scheidplatz und darüberhinaus Richtung Sendlinger Tor als U8 geführt.
U9
Als "U9" wurde während der Planungszeit die heutige U4 bezeichnet, zur Eröffnung war jedoch von U9 nicht mehr die Rede.
Unter dieser Bezeichnung wird derzeit eine Entlastungsspange zwischen Münchner Freiheit und Implerstraße geplant, die die Stammtrecke der U3 und U6 künftig trennen soll, siehe » U9.
Quellen
- ↑ MVV Report 1973, S. 25