Der weitgehend unter der Brienner Straße gelegene U-Bahnhof Odeonsplatz ist wie der gleichnamige Platz nach dem Odeon benannt, einem für Konzerte nach Plänen Leo von Klenzes errichteten Bau, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Einen Bahnhof gleichen Namens gibt es auf den Linien U3 und U6.
Wie sein westlicher Nachbarbahnhof ist der Bahnhof Odeonsplatz vom U-Bahn-Referat zusammen mit dem Büro Brückner geplant und mit Wandbildern von Volker Sander gestaltet.
Aufbau
Der Bahnhof ist in zwei einzelnen Tunnelröhren ausgeführt, die durch drei Querschläge verbunden sind. Am westlichen Ende befindet sich der Aufgang zur Brienner Straße, etwa in der Mitte ein Aufgang zum Sperrengeschoss am Platz vor der Feldherrnhalle und am östlichen Ende schließlich der Zugang zum Bahnhof der Linien U3 und U6.
Durch einen Verbindungstunnel und eine daran anschließende Treppenanlage sind die beiden Bahnhöfe miteinander verbunden. Die Kapazität diese Durchgangs ist allerdings für das hohe Fahrgastaufkommen zu den Stoßzeiten etwas unterdimensioniert, was darauf zurückzuführen ist, dass diese Umsteigemöglichkeit in den Planungen des 1971 fertiggestellten Bahnhofs der U3 und U6 nicht vorgesehen war. Nach den damaligen Plänen hätte die Stammstrecke der U5/U9 weiter südlich Anschluss zur U3 und U6 gefunden: am nördlichen Ende des Bahnhofs Marienplatz, wo mittlerweile die zweite S-Bahn-Stammstrecke entstehen soll.
Für die Umstände ist die Umsteigemöglichkeit jedoch relativ gut und mit kurzen Wegen gelöst. Überlegungen, diese Umsteigesituation durch zusätzliche Verbindungsröhren zu lösen, gibt es immer wieder, führten aber angesichts des großen Aufwands bisher nicht zu einer Umsetzung.
Ende 2023 wurde eine Ausschreibung veröffentlicht, die eine Erweiterung der Umsteigeverbindung zwischen den Ebenen der U3/U6 sowie der U4/U5 anstrebt und bis ins Jahr 2033/34 fertiggestellt werden soll. Hierzu sind bei beiden Bahnhöfen Abgänge in Bahnsteigmitte vorgesehen, die über einen in Ebene -4 verlaufenden Verbindungstunnel verknüpft werden sollen.
Gestaltung
Weiß, grün und gelb sind die Leitfarben der Bahnhofsgestaltung: Weiß sind alle Wandteile im unteren Bereich, grün die Decken und gelb schließlich das Linienband der U4/U5. Die laubgrün gestrichenen Betondecken sind noch Gitterpaneelen angebracht, die ein wenig an Ranksysteme in Gärten erinnern und somit eine Beziehung zum angrenzenden Hofgarten herstellen. Sie verleihen dem Bahnhof eine gewisse Leichtigkeit.
Dies stellt den ersten Versuch dar, eine Form des "veredelten Rohbaus" in die Bahnhofsgestaltung einzubeziehen, also den nackten Beton zu zeigen, was in späteren Jahren zum Standard vieler Bahnhofsgestaltungen zählen sollte.
Die Hintergleiswände schmücken außerdem noch einige Darstellungen der Monumentalbauten der Umgebung, die dezent an die Geschichte Münchens als Residenzstadt der bayrischen Herzöge und Könige erinnern.
Sonstiges
Am Odeonsplatz befindet sich mit 52,8 Metern Länge die zweitlängste Fahrtreppe Münchens.
Betrieblich wird der Bahnhof zur Unterscheidung mit dem gleichnamigen Bahnhof der Linien U3 und U6 als "Odeonsplatz (unten)" bezeichnet.