Der U-Bahnhof Candidplatz wurde vom U-Bahn-Referat der Stadt München zusammen mit dem Architekturbüro Egon Konrad geplant. Er liegt unter der Pilgersheimer Straße und im südlichen Bereich unter der Candidbrücke. Damit erschließt er einen dicht besiedelten Teil Untergiesings.
Der Bahnhof ist nach dem Maler und Bildhauer Pieter de Witte, genannt Pietro Candid benannt, der im 16. Jahrhundert für die Residenz und für Kirchen in München und Umgebung zahlreiche Kunstwerke und Altarbilder schuf.
Der in einer Kurve liegende Bahnsteig ist mit einer mittigen Stützenreihe versehen, um den Erd- und Verkehrsdruck der darüberliegenden Oberflächenbauten aufzunehmen, unter anderem kreuzt die Candidbrücke des Mittleren Rings den Bahnhof.
Der gesamte Bahnsteigbereich, also Wände, Stützen und Decken, ist in einem regenbogenartigen Farbverlauf bemalt. Am Nordende beginnt es mit violett und geht über rot, gelb und grün bis dunkelblau am südlichen Bahnsteigsende, wo über eine Rampe ein Sperrengeschoss erreicht wird. Die Farbgebung wurde nach Entwürfen von Sabine Koschier ausgeführt.
Die Mittelstützen sind mit mattiertem Glas verkleidet, um eine Verschmutzung der Stützen selbst zu verhindern und die Farbflächen zu gliedern. Die ungewöhnliche Deckenform ist bedingt durch einen darüber verlaufenden Abwasserhauptkanal. Prinzipiell wäre sie zwar nur auf einer Seite nötig gewesen, wurde aber aus Symmetriegründen auf beiden Seiten gleich gestaltet.
Am Bahnhof Candidplatz begann der bergmännische Tunnelvortrieb für den Bau des südlichen Linienastes der U1 vom Kolumbusplatz zum Mangfallplatz.