U-Bahn München Blog

TV-Tipp

26. März 2007

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Über muenchnerubahn.de — 20:50

Vor ein paar Monaten habe ich schon mal ein Telefonat mit einer Redakteurin von arte geführt, jetzt ist es wohl soweit und der damals angekündigte Beitrag über U-Bahn Architektur, speziell in München wird ausgestrahlt.

Am 29. März um 12:35 Uhr wird die Sendung chic ausgestrahlt, in der es unter anderem um folgendes geht:

Man sagt der Stadt München nach, ihre Architektur sei unter der Erde noch sehenswerter als überirdisch! Die Stationen der U-Bahn wurden von renommierten Architekten unter Mitwirkung von Designern und Künstlern gestaltet. Manche Münchener U-Bahnhöfe sind wahre Schmuckstücke urbaner Architektur, zum Beispiel die Station St.-Quirin-Platz vom Reißbrett der preisgekrönten Architekten Hermann + Öttl.

Die ganze Sendung dauert 30 Minuten, der Bericht ist einer von vieren in der Sendung. Die Wiederholung wird am 5. April um 10:10 Uhr sein.

Freundlicherweise verlinkt arte von seiner Website aus zu muenchnerubahn.de, deshalb bin ich jetzt auch auf die Sendung noch rechtzeitig aufmerksam geworden.

Nichts ist für die Ewigkeit

18. Februar 2007

Autor: Ben — Abgelegt unter: U-Bahnhöfe — 22:01

Plädoyer für die Umgestaltung älterer U-Bahnhöfe

In der Süddeutschen Zeitung war vor einigen Wochen zu lesen, daß in den nächsten Jahren einige U-Bahnhöfe zur Sanierung anstünden. Es wurde in erster Linie von den 1971/72 eröffneten Bahnhöfen gesprochen, namentlich wurde, wenn ich das richtig im Kopf habe (ich finde den Artikel nicht mehr), u.a. von der Münchner Freiheit gesprochen.
In dem Artikel wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die Bahnhöfe nur saniert werden dürfen oder auch umgestaltet. Diese Frage wird wohl in den entscheidenden Gremien intensiv und kontrovers diskutiert.

Bei dieser Frage darf man in meinen Augen einen Punkt nicht außer Acht lassen: Welchem Zweck dient ein U-Bahnhof?

Ein U-Bahnhof ist in erster Linie ein Gebäude, das wartenden Fahrgästen Platz, Atmosphäre und ein Gefühl von Sicherheit bieten soll. Die Gestaltung sollte dem Rechnung tragen.
U-Bahnhof Münchner Freiheit vor dem Umbau Man hat die Bahnhöfe nach den vorgegebenen Standards geplant und gebaut. Da kann es nicht verwundern, daß ein Bahnhof wie Münchner Freiheit nicht mehr so frisch wirken kann wie das Olympia-Einkaufszentrum.
Gerade an der Münchner Freiheit nagt der Zahn der Zeit. Die eine odere Wandplatte musste schon ausgewechselt werden, worunter das harmonische Bild ein wenig leidet. An manchen Stellen wirkt der Bahnhof sehr bedrückend – vor allem an der Nordseite, worüber sich das Sperrengeschoß befindet. Der Bahnhof ist nicht nur im U-Bahnnetz ein wichtiger Knotenpunkt. Das weitläufige Sperrengeschoß ist ist auch ein belebter und beliebter Anlaufpunkt, weil sich dort einige Geschäfte (Hertie, Schuldenberg, u.a.) und ein Eingang zu den Kinos an der Münchner Freiheit befinden. Eigentlich zieht sich der U-Bahnhof bis zum Café am Forum.

Die notwendige Umgestaltung mit dem Neubaubau der beiden Durchgänge am Marienplatz zeigt sehr eindrucksvoll, was man gewinnen kann, wenn man es wagt. Die Bahnsteigröhren haben sehr viel Atmosphäre gewonnen. Auch die nachträglichen Lifteinbauten an der Giselastraße und Universität zeigen am Nord- bzw. Südaufgang (Uni) nicht mehr den Ursprungszustand. An der Giselastraße wurde die Wandverkleidung an der Liftseite mit einer kleinen U-Bahn-Dauerausstellung versehen, an der Universität mußte die komplette Festtreppe zum Bahnsteig versetzt werden, um den Lift überhaupt unterzubringen.
An der Alte Heide hat der Bahnsteig eine andere Perspektive gewonnen, weil man den Nordaufgang vor ein paar Jahren nachträglich eingbaut hat.
Ansonsten wirken die Bahnhöfe wirken wenig inspiriert und haben sehr viele Ähnlichkeiten untereinander. Unterschiede sind eigentlich nur bei den Farben der Platten und an den Pfeiler (Form und Farbe) zu erkennen. Die Lichtgstaltung bietet wenig Abwechslung.
Was man alleine mit Licht verändern kann, zeigt der Stadtbahnhof Essen Hauptbahnhof. Der Bahnhof war bis zur Umgestaltung ein tristes Loch, jetzt wirkt er durch das Blau fast schon spacig.
Natürlich kann man aus dem Goetheplatz posthum keinen zweiten Georg-Brauchle-Ring machen, darum geht es auch nicht. Aber die fällige Sanierung bietet die Gelegenheit, die Bahnhöfe untereinander unverwechselbarer zu gestalten. Diese Chance darf in meinen Augen nicht vertan werden!

Ich weiß nicht, ob und inwieweit die Architekten bei Umbauten bzw. Umgestaltungen ein Mitsprachrecht haben, aber viele Bahnhöfe, die in den Jahren 1971 – 1983 entstanden sind, sind in den eigenen Reihen konzipiert worden. Die Frage darf in meinen Augen auch keinen großen Raum einnehmen, da diese Bauten Zweckbauten sind.

Architektur wirkt nur dann lebendig, wenn sie auch verändert werden darf. Das gilt für vor allem für Bauwerke wie U-Bahnhöfe, die nicht einfach abgerissen (bzw. zugeschüttet) werden können, um sie neu wieder zu errichten. Die Architektur in den Münchner U-Bahnhöfen hat in den letzten 20 Jahren zu recht sehr viel an Reputation gewonnen. Diese kann durch Mut bei der Umgestaltung der alten Bahnhöfe weiter gesteigert werden.
Traut Euch!

Fahrzeugstörungen

23. Januar 2007

Autor: Boris Merath — Abgelegt unter: Störungen und Bauarbeiten — 11:20

„Wegen Fahrzeugstörungen entfallen die Züge der Linie U6 ab Fröttmaning Abfahrt ab 6:46, 8:06, 9:20 Uhr sowie ab Klinikum Großhadern – Abfahrt 7:28 und 8:48“

Das meldeten heute morgen die Zugzielanzeiger entlang der U6.
Der genaue Grund dafür ist nicht bekannt, allerdings kann man sich einige Spekulationen erlauben: Anhand der Uhrzeigen lässt sich feststellen, dass wohl ein Umlauf der U6 momentan ohne Fahrzeug ist. Dabei scheint es sich um ein größeres Problem zu handeln, wenn dieser Kurs über mehrere Stunden ausfällt – im Regelfall sollte es möglich sein, etwas schneller Ersatz zu beschaffen.

Da bisher noch nichts davon bekannt ist, dass ein Teil der momentan abgestellten 10 C1.9-Züge wieder im Einsatz wäre (Siehe Meldung vom 27. 12. 2006),
wäre ein momentaner allgemeiner Fahrzeugmangel (wie er von der MVG in einer Pressemitteilung zum Ausfall der 10 Züge schon als möglich angekündigt wurde) bei der U-Bahn denkbar.

Solange keine offizielle Begründung vorliegt, sind das allerdings reine Vermutungen.

U-Bahn an den stürmischen Tagen

19. Januar 2007

Autor: Boris Merath — Abgelegt unter: Störungen und Bauarbeiten — 22:16

Gestern machte ich mich auf den Weg, um die Auswirkungen des Orkans auf die Bahn anzusehen. Auch wenn ich mich dabei natürlich auf die Verkehrsmittel konzentrierte, die zu einem größeren Anteil an der Oberfläche unterwegs sind, stand dabei auch die U-Bahn auf dem Programm.

Im Gegensatz zu Tram und S-Bahn, die den Betrieb schließlich einstellten, war die U-Bahn relativ problemlos unterwegs. Es gab zwar wohl kurzzeitig am Kieferngarten Verzögerungen, die aber nicht unbedingt mit dem Sturm zusammenhängen müssen, zumindest bei meinen Fahrten ging es aber meist relativ zügig vorwärts.

Heute, am Tag danach, war ich gegen 14 Uhr wieder unterwegs – die Zugzielanzeiger verkündeten Verspätungen auf der U6 wegen Bauarbeiten in Freimann. Dort angekommen, waren im Bereich Studentenstadt auf Gleis 1 ettliche Personen damit beschäftigt, im Gleisbereich Müllsäcke zu füllen. Außerdem war ein Bauzug als „Waschzug“ unterwegs, der das Gleis mit einem Wasserstrahl abspritzte. Diese Arbeiten sind wohl auf den Sturm zurückzuführen. Von weiteren wetterbedingten Unterbrechungen bei der U-Bahn ist mir allerdings bisher nichts zu Ohren gekommen.

Eine interessante andere Sache gibt es noch zu vermelden: Gestern abend waren am Marienplatz Arbeiter damit beschäftigt, Stahlträger, die während den Bauarbeiten den (hohlen) Bahnsteig von unten abgestützt hatten, abzubauen und durch eine Klappe hochzuziehen. Scheinbar wollte man vermeiden, während den Bauarbeiten den Bahnsteig gewichtsmäßig zu überlasten.

Münchens schönster U-Bahnhof?

15. Januar 2007

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: U-Bahnhöfe — 11:42

Ich werde immer wieder gefragt, was ich für Münchens schönsten U-Bahnhof halte. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht in der Lage, darauf eine definitive Antwort zu geben. München hat einfach zu viele schöne U-Bahnhöfe! Ich versuche mich hier mal in einer kleinen Aufzählung.

U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring Die Abendzeitung hat zur Eröffnung des Bahnhofs Georg-Brauchle-Ring diesen als „schönsten U-Bahnhof Münchens“ bezeichnet. Der gestaltende Künstler Franz Ackermann stand ein paar Meter neben mir, als ihm jemand die Schlagzeile gezeigt hat, der hat sich drüber gefreut. Allerdings würde ich den Bahnhof nicht unbedingt mit einem Superlativ anders als „buntester“ Bahnhof versehen. Schön durchaus, aber eben nicht der schönste.

U-Bahnhof Hasenbergl Der Bahnhof Dülferstraße war fast fünf Jahre lang zusammen mit Hasenbergl mein Heimatbahnhof, damit hab ich auch zwei der schönsten U-Bahnhöfe erwischt gehabt. Dülferstraße ist schön bunt und raumplanerisch interessant gestaltet. Hasenbergl wirkt einfach imposant, die verwendeten Materialien und Farben unterstreichen den Eindruck. An beiden Bahnhöfen habe ich mich allerdings im Laufe der Jahre satt gesehen, auch wenn ich sie nach wie vor recht weit oben einordne.

U-Bahnhof Trudering Seit 2005 wohne ich nun in Trudering und kenne den dortigen U-Bahnhof jetzt auch sehr genau. Wie die anderen Bahnhöfe der U2-Ost hat man als Leitfarbe kräftiges rot gewählt, was mir sehr gut gefällt. Verputze Wände über den Gleisen und strukturierte Edelstahlplatten an den Wänden auf Bahnsteigseite sehen einfach gut aus. Die einzelnen dunklen Bodenfliesen ergeben je nach Blickrichtung teilweise sehr interessante Muster.

U-Bahnhof Josephsburg Auch der Bahnhof Josephsburg liegt auf der U2-Ost und überzeugt mich persönlich. Der schabrettartig gemusterte Boden würde zwar heute nicht mehr verbaut, aber mir gefällt er. Die transparenten Scheiben im Lichtband mit ihren Unterschiedlichen grün/gelben Schattierungen und die Kurvenlage des Bahnhofs find ich einfach toll. Die Reproduktionen der Kunstwerke aus einer Kirche geben zusätzlich auch noch Bezug zur Oberfläche.

U-Bahnhof Westfriedhof Erwähnenswert ist auch der Westfriedhof, wobei ich ihn eher unter „interessant“ als unter „besonders schön“ einordnen würde. Dazu fehlt einfach irgendwas. Ähnlich geht es mir mit dem Candidplatz. Viele Fotografen finden die beiden Bahnhöfe extrem toll, ich find vor allem Candidplatz einfallslos. Schön bunt ganz sicher, aber eben auch nicht mehr.

U-Bahnhof Brudermühlstraße mit Aufzug Brudermühlstraße halte ich auf der U3-Süd für einen der gestalterisch gelungensten Bahnhöfe. Ich mag den Blauton der Wände, er harmoniert sehr schön mit den weißen Bahnsteigdecken. Die Kurvenlage gibt dem ganzen Dynamik, die runden Sitzbänke rings um den Aufzugsschacht sehen einfach spacig aus, ich fühle mich da immer an den Transporterraum von Raumschiff Enterprise erinnert.

A-Wagen im U-Bahnhof Odeonsplatz (U4/U5) Der unten liegende Bahnhof der U4 und U5 am Odeonsplatz zählt auch noch zu meinen Favoriten. Ähnlich wie am Lehel wurden hier die beiden Röhrenbahnsteige durch Einfassungen quer zur Fahrtrichtung optisch verstärkt, was ich sehr schön finde. Am Lehel wurde alles in edlem weiß belassen, am Odeonsplatz die oberen Teile aber grün gestrichen. Diese Kombination finde ich recht angenehm, im Zusammenhang mit den angedeuteten Kunstwerken an den Hintergleiswänden gefällt mir das sehr gut.

Ich könnte diese Liste noch deutlich länger machen, aber ich belasse es jetzt mal bei diesen Bahnhöfen. Eine genauere Wertung dazwischen möchte ich im Moment nicht vornehmen, da sie mir alle in ihrer Art sehr gut gefallen. Es gibt auch noch andere Bahnhöfe, an denen mir einzelne Dinge gefallen, aber das sprengt den Rahmen, das alles aufzuzählen.

Versprechen kann ich allerdings, dass ich demnächst auch mal die umgekehrte Liste schreiben werde: Münchens hässlichste U-Bahnhöfe.

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