Und weiter geht’s mit der Presseschau: Bei muenchenblogger.de gibt es derzeit drei Exemplare meines Buchs zu gewinnen. Wenn’s nicht gerade mein Buch zu gewinnen gibt, veröffentlichen die Macher dort täglich Aktuelles aus dem Stadtleben der Weltstadt mit Herz.
In der vergangenen Woche saß ich im Büro gerade in einer Besprechung, als ich einen Kollegen dabei beobachtete, wie er den Lokalteil der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag auf meinen Schreibtisch legte.
Nach der Besprechung erkannte ich dann auch schnell, weswegen er das getan hatte: auf der jetzt.münchen-Seite stand das Münchner Web-ABC. Von Arena bis Zwitschern steht zu jedem Buchstaben eine Internetseite, die etwas mit dem Stadtleben zu tun hat. Unter dem Buchstaben U steht folgendes:
Florian Schütz mag die U-Bahn. Er mag sie so sehr, dass er auf seiner Homepage in der Adresszeile ein kleines U auf blauem Grund zeigt. Das gleiche so genannte Favicon zeigt er auch auf der von ihm betriebenen Site muenchnerubahn.de, auf der er sich mit den Besonderheiten im Münchner Untergrund befasst.
Das ist nun das zweite Mal, dass meine Website in der Süddeutschen erwähnt wird. Und es wird nicht das letzte Mal bleiben :)
Nun ist es draußen, mein erstes eigenes Buch. Es enthält den Inhalt der Website, viele neue Bilder, neue Texte und noch mehr. Es ist anders als die Website, da man an ein Buch ganz andere Ansprüche stellt als an eine Internetseite. Man hat ein festes Seitenlayout, eine fest Seitenzahl, die sich auch nicht so leicht ändern lässt. Der Platz für jeden Bahnhof ist vorgegeben, man kann höchtens durch die Bildaufteilung noch etwas variieren. Jeder, der schon mal ein längeres Druckerzeugnis verfasst hat, kennt diese Probleme: füge ich da noch einen Satz ein, verschiebt sich der Seitenumbruch auf den Folgeseiten, plötzlich verschwindet irgendwo ein Halbsatz im Nirvana.
Zum Glück hat mir Robert Schwandl, mein geduldiger Verleger, den Großteil dieser Aufgabe abgenommen. Er musste mich leider viel zu oft daran erinnern, dass ich eigentlich schon viel weiter sein wollte, eigentlich hätte das Buch ja schon längst erschienen sein sollen. Aber das war alles nicht so ganz einfach.
Ich werde oft gefragt, wie lange ich daran gearbeitet habe. So genau lässt sich diese Zeit nicht beziffern, da ich viele Bilder ja schon lange vor dem Buch gemacht habe, auch die Recherchearbeit war zum Teil schon deutlich früher. Richtig begonnen mit der Arbeit am Buch habe ich aber erst Anfang des Jahres. Ein Vollzeit-Job nebenher hat die Sache natürlich auch nicht gerade einfacher gemacht, aber ich habe es geschafft!
Als ich heute Mittag die erste Lieferung meines Buches in Händen hielt, wusste ich gar nicht so recht, wie ich mich fühlen sollte. Erleichtert, dass es endlich fertig ist. Gespannt, wie meine Kollegen, die mich danach sofort umringt haben, es finden würden. Und auch ein wenig neugierig, wie es denn nun gedruckt und gebunden wirklich aussieht.
Ich habe zwar immer wieder die Arbeit am Buch wochenlang ruhen lassen, aber zeitweise hatte ich harte Tage hinter mir. Morgens vor der Arbeit 2-3 Stunden Arbeit am Buch, dann 8-9 Stunden Arbeit im Büro und abends nochmal etwas Arbeit am Buch. Dazwischen immer wieder Fototouren, um das letzte Bildmaterial noch zu vervollständigen. Immerhin sind die jüngsten Bilder des Buches keine 4 Wochen alt zum Zeitpunkt der Erscheinung. Zwischen dem 11. Mai 2003 und dem 10. Oktober 2008 habe ich zigtausende Bilder in der Münchner U-Bahn gemacht, rund 400 sind jetzt in Buchform erschienen.
Ein bisschen litt die Website leider in den vergangenen Monaten unter meinen Anstrengungen fürs Buch, online wird es aber ab sofort aber wieder mehr Aktualisierungen und neue Fotos geben. Das Projekt Buch ist abgeschlossen, die Münchner U-Bahn verändert sich aber immer weiter :)
Gestern bin ich etwa fünf Stunden durch den Münchner Untergrund gefahren. Nun gut, das alleine ist nichts besonderes, die aktuell 1235 Bilder auf muenchnerubahn.de haben sich nicht von alleine geschossen. Allerdings hab ich während der fünf Stunden den Zug nicht gewechselt. Ich war zwar ab und an mal kurz auf dem Bahnsteig draußen, aber es war immer der selbe B-Wagen 570. Des Rätsels Lösung:
Partyzug mit Organisator und FahrerGestern war es nach langem warten endlich soweit, um 17 Uhr ging es am Kieferngarten los. Im Nordwagen war eine Bar und das Kuchenbuffet untergebracht, alles war hübsch dekoriert mit Luftballons, Fahnen und Luftschlangen. Im Südwagen war die Dekoration noch umfangreicher: alle Leuchtstoffröhren waren gegen Schwarzlichtröhren getauscht, eine Musik-Anlage war aufgebaut und wechselnde DJs sorgten für Stimmung.
Die erste Station, sozusagen zum aufwärmen war Garching-Forschungszentrum, wo auf den Bahnsteigen so gut wie nichts los war, da der Regelzug der U6 direkt vor uns gefahren war. Auf der Rückfahrt durch die Stadt war das dann schon anders: spätestens ab der Münchner Freiheit sind wir durch die meisten Bahnhöfe im Schrittempo durch und ernteten erstaunte Gesicher, eine U-Bahn mit Schwarzlicht und Disco-Klängen sieht man nicht alle Tage im Münchner Untergrund.
Die nächste Station war dann Fürstenried West, wo wir dann die erste „Pinkelpause“ hatten. Die anschließende Fahrt ab etwa 18 Uhr nach Neuperlach Süd hat allerdings einige der Fahrgäste, die den Gleisplan nicht so genau kennen, deutlich verwirrt. Gerade waren wir noch an der Implerstraße, schon stehen wir an der Schwanthalerhöhe und fahren in Richtung Neuperlach. Ja wie geht denn das?
Die Antwort ist recht simpel: wir durchfuhren die Betriebsanlage Theresienwiese, die ansonsten im Fahrgastbetrieb nicht zugänglich ist. Dort gibt es zwei Abstellgleise für insgesamt sechs Langzüge sowie ein Durchfahrgleis.
In der Betriebsanlage Theresienwiese In der Betriebsanlage Theresienwiese In der Betriebsanlage Theresienwiese In der Betriebsanlage Theresienwiese
Ursprünglich war vorgesehen, dass wir in Neuperlach Zentrum wenden sollten, da in Neuperlach Süd derzeit baubedingt ja nur ein Gleis zur Verfügung steht. Allerdings war das Kehrgleis schon belegt, weswegen wir ganz bis Neuperlach Süd durchfahren mussten. Dort war dann allerdings eine Expresswende angesagt, damit wir den normalen Fahrgastbetrieb nicht zu sehr behinderten. Mit einer Standzeit von rund 15 Sekunden ging’s um etwa 19 Uhr wieder zurück in den Tunnel – glücklichweise hat man bei solchen Sonderfahrten zwei Fahrer dabei.
Anschließend ging die Fahrt dann mindestens genauso linienfremd weiter: am Innsbrucker Ring wechselten wir auf die Gleise der U2, am Karl-Preis-Platz hatten wir dann kurzen Aufenthalt und einige mitfahrtswillige Fahrgäste, die wir leider nicht mitnehmen konnten. Am Hauptbahnhof wechselten wir dann auf die Gleise der U1, um am Olympia-Einkaufszentrum die nächste Pause einzulegen. Einige Partyzuggäste nutzen die Gelegenheit, noch kurz zwei Etagen höher zum shoppen zu gehen.
Hätten wir dort jemand vergessen, wäre das kein Problem gewesen: rund 30 Minuten später waren wir abermals am OEZ, dieses mal aber im Bahnhof der U3 einige Meter tiefer. Die Fahrt führte uns dazu erstmal zurück zum Sendlinger Tor, wo wir um etwa 20 Uhr über Gleis 21 gewendet haben (das ist das Abstellgleis, das man vom Streckentunnel Fraunhoferstraße » Sendlinger Tor sehen kann). Weiter ging’s dann über Scheidplatz und die Gleise der U3 zum OEZ. Unser Aufenthalt dort verlängerte sich dann allerdings unfreiwillig, da aufgrund eines Personenunfalls die Strecke der U3 an der Giselastraße gesperrt war und man einen Partyzug dann als letzten wieder auf die Strecke lässt, um den ohnehin schon behinderten Verkehr nicht noch weiter zu stören.
Nachdem die Strecke dann wieder freigegeben war und der Verkehr wieder einigermaßen lief, hatte man uns gegen 21:30 über Münchner Freiheit dann wieder zurück zum Kieferngarten fahren lassen, wo die Fahrt gegen 22:30 Uhr zu Ende war.
Wer mal die Gelegenheit zu so einer Fahrt hat, dem kann ich nur raten, es auf jeden Fall zu machen. Die Gesichter der Leute am Bahnsteig waren teilweise absolut unbezahlbar. Das ging von ungläubigen Staunen ob des dekorierten Zugs bis hin zu wütendem Ärger, dass wir die Türen nicht aufgemacht haben, bis hin zu blankem Neid, dass sie da nicht mitfahren dürfen.
Auch sieht man nicht alle Tage Wende- und Betriebsgleise, fährt im Führerstand mit oder bekommt Details des U-Bahn-Betriebs erklärt. Und wer sich für technisches nicht interessiert, bekommt mit der Party im Zug auf jeden Fall immer noch genug geboten, damit die 5 Stunden fast im Flug vorüber gehen.
Vielen Dank nochmal an den Organisator sowie unsere beiden Fahrer von gestern!
Am vergangenen Donnerstag war ich mit zwei Freunden mal wieder in Nürnberg. Dieses Mal haben wir uns das ganze Netz mal am Stück angeschaut. Das schafft man ja bei nur zwei Linien in relativ kurzer Zeit.
Rein optisch ist in Nürnberg bei den meisten U-Bahnhöfen nicht viel geboten: Auf den alten U1-Bahnhöfen Richtung Langwasser ist es meistens Sanitäroptik mit einem farbigen, aufgeschraubten Linienband, sonst sehen die Bahnhöfe alle gleich (hässlich) aus. Bei den etwas neueren Bahnhöfen dominiert dann grau in grau: Betonoptik, immerhin mit aufgerautem Sichtbeton. Gelegentlich mal ein bisschen Gestaltung, aber ansonsten dominiert dort die Langeweile. Die Sitzbänke haben in der Regel nicht mal eine Rückenlehne. Bahnhöfe wie Lorenzkirche wirken an sich zwar ganz interessant, aber diese ewige Grau-in-Grau… Das macht richtig depressiv.
Richtung Fürth wird es leider anfangs auch nicht interessanter, dazwischen liegen auf der U1 sogar noch einige fürchterliche Schandtaten des öffentlichen Hoch- und Tiefbaus. Dass Gostenhof Leben ist, wie das gleichnamige Plakat verspricht, bezweifle ich da fast ;)
Die neueren Bahnhöfe in Fürth hingegen sind optisch recht ansprechend, die farbigen Wandverzierungen in der Stadthalle wirken edel, auch der derzeitige Endbahnhof Klinikum ist ganz nett. Man hat also auch in Nürnberg gelernt, dass es auch anders geht. Architektonisch interessant ist hingegen der Plärrer, die hohen Pfeiler und die Oberlichter verliehen zumindest der oberen Ebene eine gewisse Eleganz. Die Betriebsgestaltung dort ist auch gut gelöst: die Linien U1 und U2 treffen sich am selben Bahnsteig und ermöglichen somit ein direktes Umsteigen, die anderen Richtungen sind in einer anderen Ebene angeordnet.
Von der U2 habe ich leider keine Bilder, die meisten stammen ohnehin von meinem vorletzten Nürnberg Besuch im Spätsommer letzten Jahres. Auf der U2 hat man immerhin versucht, etwas aus dem Trott rauszukommen und etwas heiterere Farben und Motive zu verwenden. Gelungen ist das leider nicht überall, gute Ideen wie der liegende Fernsehturm im U-Bahnhof Hohe Marter oder die offene Galerie zum Frauentorgraben hin am U-Bahnhof Opernhaus vermögen es dennoch nicht, über die teilweise recht tristen anderen Stationen hinwegzutrösten.
Als Münchner freut man sich natürlich darüber, heimische Züge dort zu erleben: aktuell sind in Nürnberg zehn A-Wagen aus München unterwegs, sechs davon hat die VAG ganz gekauft, vier weitere vorübergehend gemietet. An sich sollte der Mietvertrag bis Ende März gehen, bisher sind die Züge aber noch in Nürnberg. Beim direkten Vergleich fallen einem dann auch kleine Unterschiede auf, z.B. öffnen sich die Türen der DT1 lauter und die Züge riechen anders.
Abschließend noch zwei Tipps: www.cityverkehr.de ist eine hervorragende Seite meines Kollegen Michael Schedel, die sich mit dem Nahverkehr in Nürnberg auseinandersetz und dabei besonders auch auf die Nürnberger U-Bahn eingeht. Auch zu empfehlen ist das Buch „Nürnberg U-Bahn Album„, ebenfalls von Michael Schedel. Es ist erst vor wenigen Wochen im Robert Schwandl Verlag erschienen und daher topaktuell.