Neuer Fahrkartenautomat der MVG
27. Oktober 2010
624 stationäre Fahrkartenautomaten betreibt die MVG momentan, die ältesten davon sind nun 22 Jahre alt. Diese alten Modelle, die teilweise nichtmal Banknoten annehmen können, sind in die Jahre gekommen und daher immer störungsanfälliger und wartungsintensiver. Daher investiert die MVG 9,5 Mio Euro in 292 neue Fahrscheinautomaten, die bis Ende 2012 aufgestellt werden sollen.
Der erste der Automaten wurde heute von Herbert König (rechts), Geschäftsführer der MVG und Günter Schmid (links), Ressortleiter Verkehrsservices der MVG vorgestellt.
Die wesentlichen Neuerungen
Bestehende
FahrkartenautomatenAnders als bei den bestehenden Automaten wird das neue Gerät jetzt über eine Menüführung und einen Touchscreen bedient, und auch sonst gibt es einige Neuerungen:
So kann der Automat jetzt auch Geldscheine als Wechselgeld ausgeben. und damit deutlich größere Scheine akzeptieren als bisher. Bei dem Kauf einer Einzelfahrkarte für 2,40 Euro zum Beispiel kann jetzt auch ein 50 Euro-Schein angenommen werden. Neben der Geldkarte ist jetzt auch bargeldlose Zahlung mit GiroCard (ehemals EC-Karte) und den Kreditkarten Visa und MasterCard möglich.
Bei der Gestaltung des Automaten wurde viel Wert auf Behindertenfreundlichkeit gelegt: Alle Bedienelemente wurden ertastbar gestaltet, außerdem sind die Tasten auch mit Blindenschrift beschriftet. Nach einem Druck auf die Taste „Easy“ werden nur die vier wichtigsten Fahrkarten (Streifenkarte, Einzelfahrt eine Zone, Single- sowie Partner-Tageskarte Innenraum) in besonders großer Schrift angezeigt – Blinde können dabei die Ecken des Bildschirms Ertasten und so das richtige Feld finden.
Fahrkarte mit
BarcodeMit Hilfe eines Barcodescanners können Barcodes, die sich künftig auf jeder Fahrkarte befinden sollen, eingescannt werden, dadurch wird automatisch die identische Fahrkartenart erneut ausgewählt. Außerdem werden auch von der elektronischen Fahrplanauskunft erzeugte Fahrkartenempfehlungen künftig mit einem solchen Barcode ausgestattet.
Auch für Schwarzfahrer wird vieles einfacher: Ab Mitte November werden auch die Zahlungsaufforderungen für das erhöhte Beförderungsentgelt mit einem Barcode ausgestattet und können dann direkt am Fahrkartenautomaten beglichen werden. Der Gang zum Kundencenter an der Poccistraße oder zur Bank entfällt damit.
Aber auch an Touristen wurde gedacht: Neben den Sprachen Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Türkisch stehen künftig auch Russisch und Japanisch zur Verfügung.
Die Software
Die Software ist sehr aufgeräumt und leicht zu bedienen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, an seine Fahrkarte zu kommen: In der Standardvariante wird der Kunde über mehrere Schritte zu der richtigen Fahrkarte geführt. Erfahrene Benutzer können mit der „Schnellwahltaste“ eine Liste aufrufen, auf der alle Fahrkarten auf drei Seiten listenförmig untereinander aufgeführt sind. Für Touristen gibt es eine Übersicht über die wichtigsten Fahrkarten, darunter auch direkt zum Flughafen. Die Möglichkeit über einen Barcode oder über die Easy-Taste an seine Fahrkarte zu kommen wurde bereits oben beschrieben.
Eine besonders pfiffige Idee ist die intuitive Darstellung des Gültigkeitsbereiches der Tageskarten über verschieden breite Balken in den Farben der Zonen – leider ist diese Darstellung nur eingeschränkt hilfreich, da an den neuen Automaten (im Gegensatz zu den alten Modellen) weder in Papierform noch in digitaler Form ein Netzplan zur Verfügung steht, in dem die Farben erklärt werden würden.
Aufstellung der Automaten
Der erste neue Fahrkartenautomat kann ab sofort im Kundencenter am Marienplatz getestet werden. Bis Ende 2010 folgen weitere Automaten am Hauptbahnhof, Marienplatz, Sendlinger Tor und Giesing Bahnhof sowie an den Stationen Moosach und Moosacher St. Martinsplatz, die Mitte Dezember eröffnet werden. Weitere Automaten folgen ab Februar 2011.