U-Bahn München Blog

C2: Auslieferung der zweiten Bauserie beginnt

17. Juni 2019

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Betrieb, Fahrzeuge — 19:41

Die erste von insgesamt 24 neuen U-Bahnen für München ist da: Siemens hat den Zug vom Typ C2 mit der Wagennummer 722 in der vergangenen Woche in die Technische Basis der U-Bahn in Fröttmaning überführt. Dort wird der Zug nun betriebsbereit gemacht, umfangreichen Tests unterzogen und schließlich zugelassen. Er soll Anfang 2020 in Betrieb gehen.

MVG-Chef Ingo Wortmann und Sabrina Soussan, Geschäftsführerin Siemens Mobility mit dem ersten C2-Zug der neuen Lieferung Die 23 weiteren C2-Züge werden nach heutiger Planung zwischen Herbst 2019 und Anfang 2022 ausgeliefert. Sie sollen ab Frühjahr 2020 nach und nach im Fahrgastbetrieb auf der U3/U6 sowie bis dann auch auf der U2 eingesetzt werden. Die Stadtwerke München haben die neuen Züge bei Siemens Mobility im Jahr 2016 aus bestehenden Optionen abgerufen. Die Investitionskosten liegen bei über 250 Millionen Euro. Bisher betreibt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) 21 U-Bahnen vom Typ C2 der ersten Generation, die bisher nur auf den Linien U3 und U6 verkehren.

Die Züge werden im Wiener Siemens-Mobility-Werk gebaut. Von dort kommt ein Teil der Fahrzeuge in das herstellereigene Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath in Nordrhein-Westfalen, wo sie ein umfangreiches Testprogramm durchlaufen. Anschließend erfolgt die Überführung nach München. 18 der 24 neuen Züge werden ältere Fahrzeuge ersetzen, sechs vergrößern die Flotte und ermöglichen damit auch Angebotsverbesserungen. Die C2-Züge bieten rund 940 Fahrgästen Platz. Das entspricht einer Steigerung von knapp zehn Prozent gegenüber den Altfahrzeugen vom Typ A und B.

„Wir sind zuversichtlich, dass die ersten neuen Züge Anfang 2020 zugelassen werden können, weil sie sich nur unwesentlich von den bereits im Einsatz befindlichen Bahnen unterscheiden“, so Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der MVG und SWM Geschäftsführer Mobilität. „Erfahrungen aus dem Betrieb der 21 Züge der ersten C2-Generation und die daraus resultierenden technischen Optimierungen wurden bei den 24 neuen Fahrzeugen von Lieferanten Siemens berücksichtigt. Wir setzen daher darauf, dass sich die 24 neuen Münchner von Anfang an gut im Fahrgastbetrieb bewähren.“

Quelle: MVG Pressemeldung

C2-Fahrgasteinsatz jetzt auch auf der U3

14. Juni 2018

Autor: Frederik Buchleitner — Abgelegt unter: Betrieb, Fahrzeuge — 21:49

C2-Zug 716 am ersten offziellen Betriebstag auf der U3 im U-Bahnhof Oberwiesenfeld Lange versprochen, viel länger hat es dann doch gedauert: Seit heute werden auf der U-Bahnlinie U3 auch Züge des Typs C 2.11 eingesetzt. Zwischenzeitlich werden – seit dem ersten Linieneinsatz im Juni 2016 – auf der U6 häufig mehr als die Hälfte aller Kurse mit der modernsten Münchner U-Bahngeneration besetzt. Von 16 gelieferten Zügen befinden sich 14 im Einsatz. Im Siemens-Werk in Wien läuft aktuell bereits die Rohbau-Fertigung der nächsten Serie auf Hochtouren, insgesamt 24 Garnituren werden ab 2019 in München erwartet.

Am ersten Betriebstag auf der U3 war lediglich die Garnitur 716 auf der neu zugelassenen Strecke unterwegs. Am Nachmittag fuhr er auf einem Verstärkerkurs bis Olympiazentrum, abends wurde er dann auch weiter bis Moosach eingesetzt, hier stadteinwärts am Oberwiesenfeld.

Neuer U-Bahnbetriebshof in Neuperlach geplant

19. Juni 2015

Autor: Frederik Buchleitner — Abgelegt unter: Betrieb, Störungen und Bauarbeiten — 20:14

Die SWM/MVG planen die U-Bahn-Abstellanlage Neuperlach Süd zu einem eigenständigen Betriebshof zu erweitern. Bis Mitte Juli läuft aktuell eine EU-weite Ausschreibung der Projektsteuerung; die Bauzeit ist zwischen 2019 und 2022 terminiert.

B-Wagen 506 in der Betriebsanlage Süd B-Wagen in der heutigen Abstellung Neuperlach SüdDie Ausschreibung sieht vor, eine dreigleisige Werkstatthalle zu bauen, welche künftig auch um ein zusätzliches Gleis erweiterbar bleiben soll; auch eine Waschanlage zur Außenreinigung ist geplant. Dazu soll eine Fläche jenseits der Arnold-Sommerfeld-Straße genutzt werden, an der heute die Abstellanlage Neuperlach Süd endet.

Desweiteren ist auch ein Verwaltungs- und Sozialtrakt mit Büros, Aufenthaltsräumen und Umkleiden vorgesehen.
Auf dem Betriebshof sollen bis zu 180 Wagen abgestellt werden können; das ergibt eine Gesamtgleislänge von etwa neun Kilometern, die von einem neu zu bauenden Stellwerk überwacht und gesteuert werden.
Auch ein Gleisbauhof mit Ladegleis, Lagerfläche und einem Portalkran ist geplant. Ein etwa 900 Meter langes Bremsgleis für Probe- und Abnahmefahrten soll auch zum Betriebshof gehören.

Im Rahmen der Bauarbeiten sollen auch zwei Bahnübergänge im Umfeld beseitigt und durch Brücken ersetzt werden.

Quellen

Projekt U9: Entlastungsspange für die Innenstadt

11. Februar 2014

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Betrieb, Netz, U-Bahnhöfe — 21:19

Bereits seit einigen Jahren wird seitens der MVG eine weitere Innenstadtstrecke zur Entlastung der heutigen Strecken von U1/U2 und U3/U6 unter dem Arbeitstitel „U9“ geplant. Am heutigen 11. Februar stellten die Stadtwerke München / Münchner Verkehrsgesellschaft eine Machbarkeitsstudie vor, die diese „U9-Spange“ genauer untersucht hat.

Die Studie von SWM/MVG und den Münchner Ingenieurbüros SSF Ingenieure und Vössing sowie der INTRAPLAN Consult GmbH bescheinigt der neuen Strecke von Sendling nach Schwabing eine positive Fahrgastprognose. Die U9-Trasse könnte langfristig die Leistungsfähigkeit der Münchner U-Bahn sichern, die vor allem in den letzten Jahren auf den Innenstadtabschnitten regelmäßig an ihre Grenzen stößt – in den Jahren 2007 bis 2012 alleine um 12,5 Prozent.

Die bisher geplanten Taktverkürzungen auf U1/U2 und U3/U6 werden in den nächsten Jahren mit einem 2-Minuten-Takt auf den Kernabschnitten ihr Maximum erreicht haben. Dichtere Takte würde die Zugsicherung zwar erlauben, angesichts der hohen Fahrgastzahlen an den wichtigen Knotenbahnhöfen sind dichtere Takte aber nicht realistisch.

Die neue Trasse der U9 würde die Kernabschnitte zwischen Scheidplatz-Hauptbahnhof-Sendlinger Tor und Münchner Freiheit-Marienplatz-Implerstraße soweit entlasten, das hier auch langfristig ein zuverlässiger Takt gefahren werden kann.

Die vorgestellte Studie untersuchte unterschiedliche Linienführungen im Korridor zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit und hat dabei der folgenden Variante den Vorzug gegeben in Bezug auf Umsetzbarkeit und positive Entlastungseffekte im Altnetz:

Stand 2014: U9-Spange – Vorzugsvariante (mit möglicher Verknüpfung zur U2 Nord)

Trassenverlauf

Südlicher Beginn der Strecke bleibt der Bahnhof Implerstraße. Von dort führt die Trasse in Richtung Theresienwiese, wo ein eigener Bahnhof unter dem Bavariapark oder ein 4-gleisiger Ausbau des bestehenden Bahnhofs zur Debatte stehen. Den Hauptbahnhof würde die U9 im Bereich der Haupthalle in Nord-Süd-Richtung queren und dabei unter Umständen als Zusatznutzen direkte Verbindungen zu den Bahnsteigen und den Flügelbahnhöfen herstellen. Im weiteren Verlauf ist ein Bahnhof im Bereich der Pinakotheken angedacht, der in der Maxvorstadt die Tramlinien 27 und 28 entlasten wird. Eine Einfädelung in die Bestandsstrecke ist dann an der Giselastraße angedacht statt wie ursprünglich angedacht an der Münchner Freiheit. Der Abschnitt zwischen Giselastraße und Münchner Freiheit würde viergleisig ausgebaut, ebenso wie der Bahnhof Giselastraße selbst.

Denkbar wären entweder eine komplette Entmischung der U3 und U6 in deren Stammstreckenbereich z.B. durch eine Führung der gesamten U6 über die neue Trasse und eine alleinige Führung der U3 über die Bestandsstrecke. Ebenso denkbar ist eine Linienverflechtung zwischen Linien unterschiedlicher Äste (mögliche Linienbeispiele siehe unten). Möglich wird damit auch eine Direktverbindung Stadion-Hauptbahnhof.

Als Option in diesen Planungen ist zudem eine Verbindungsspange von der U9 zwischen Hauptbahnhof und Pinakotheken hin zur Trasse der U2 im Bereich Theresienstraße angedacht. Diese Spange könnte nochmals ganz neue Verbindungen ermöglichen, da dann z.B. Verstärkerlinien von Milbertshofen über Hauptbahnhof zum Harras denkbar wären.

Planungsdetails im Überblick

Zusammengefasst eröffnet die mögliche neue U-Bahnstrecke folgende Verbesserungen:

  • Entlastung der meist belasteten Abschnitte und Bahnhöfe des U-Bahn-Bestandsnetzes durch deutliche Kapazitätssteigerung im Nord-Süd-Verkehr
  • Attraktivitätssteigerung durch neue Direktfahrmöglichkeiten und erhebliche Fahrzeitgewinne
  • Bei Realisierung der Verbindung U9/U2 zusätzliche Möglichkeiten zur Verdichtung der U2 Nord sowie der U1 Nord
  • Neue Liniennetzverknüpfungen, zum Beispiel:
  • Entzerrung des Fußballverkehrs durch zusätzliche, umsteigefreie Verbindung Hauptbahnhof – Fröttmaning
  • Kapazitätssteigerung für Bedienung des Oktoberfestes
  • Massive Steigerung der Netzflexibilität (z.B. bei Störungen und Baustellen)
  • Völlig neue Optionen für Erschließung im Bereich Hauptbahnhof und Verknüpfung mit Regional- und Fernverkehr durch zusätzlichen U-Bahnhof Hauptbahnhof unterhalb des DB-Gleisfeldes.

Erste Prognosen ergaben für die neue Spange rund 50.000 Fahrgäste täglich im Abschnitt Hauptbahnhof – Giselastraße, die nach einer Langfristprognose bis ca. 2050 auf gut 100.000 Fahrgäste anwachsen könnten. Das entspräche etwa dem heutigen Verkehrsaufkommen z.B. auf den Abschnitten Max-Weber-Platz – Ostbahnhof (U5), Stiglmaierplatz – Hauptbahnhof (U1/U7) oder beispielsweise auch der Prognose für die 2. S-Bahn-Stammstrecke im Teilabschnitt Marienhof – Ostbahnhof.

Stand 2014: Beispiel für mögliches U-Bahn-Liniennetz 202x (mit U9-Spange) Stand 2014: Beispiel für mögliches U-Bahn-Liniennetz 202x (mit U9-Spange)
Stand 2014: Beispiel für mögliches U-Bahn-Liniennetz 202x (mit U9-Spange) Stand 2014: Beispiel für mögliches U-Bahn-Liniennetz 202x (mit U9-Spange)

SWM und MVG schlagen der Stadt vor, dieses Projekt auf Basis der vorliegenden Machbarkeitsstudie voranzutreiben und die Planung weiter zu vertiefen. Notwendig sind nun als nächstes unter anderem detaillierte Untersuchungen zur Ausgestaltung der neuen Bahnhöfe. Das Betriebskonzept soll weiter verfeinert und noch genauer auf seine Auswirkungen hin überprüft werden. Wesentliche Grundlage für alle weiteren Planungsschritte ist zudem die Fortschreibung der Strukturdaten als Bewertungsgrundlage – etwa für die zwingend erforderliche Nutzen-Kosten-Rechnung. Zudem sind die baulichen Abhängigkeiten etwa zum geplanten neuen DB-Empfangsgebäude am Hauptbahnhof sowie zur 2. S-Bahn-Stammstrecke mit allen Beteiligten, nicht zuletzt auch dem Freistaat Bayern und der DB AG, zu klären. Erst danach können genauere Aussagen zu den Kosten getroffen werden.

Klar dürfte sein, dass während der Bauzeit an den Verknüpfungspunkten zum Bestandsnetz größere Behinderungen zu erwarten sind bis hin zu längeren Stilllegungen der betroffenen Abschnitte von U2, U3 und U6. So müsste wohl auch der Tunnel unter der Leopoldstraße erweitert werden – was nur mit größeren Sperrungen möglich sein dürfte.

Quelle:

MVG Pressemitteilung vom 11. Februar 2014: Projekt U9-Spange

Münchner Fenster: Die Fahrgäste sehen fern

21. November 2013

Autor: Frederik Buchleitner — Abgelegt unter: Betrieb, Fahrzeuge, Technik — 23:01

Bereits 2010 stellte die MVG die ersten Fahrgastinfo-Monitore in Zügen der U-Bahn-Baureihe A vor. Dass bis zum Fahrgasteinsatz drei Jahre vergingen, lag an langwierigen Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren; schließlich musste nachgewiesen werden, dass die neue Technik sich nicht auf die bisherige Fahrzeug- und Streckentechnik auswirkt oder sie beeinflusst.

Das neue „Münchner Fenster“ im A-Wagen 6340/7340 auf den ersten Runden im Fahrgastbetrieb

Doch ab dem heutigen Donnerstag kann das „Münchner Fenster“ endlich loslegen. Nachdem am Morgen vor der Presse die neuen Informationsmonitore der U-Bahnen feierlich enthüllt wurden, ging heute gegen 19 Uhr der erste U-Bahn-Zug vom Typ A mit aktiviertem „U-Bahn-Fernsehen“ in den Fahrgasteinsatz auf die U6.

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