U-Bahn München Blog

Planung aus einer Hand für künftige U- und S-Bahnstation in Englschalking

28. Februar 2022

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Netz, U-Bahnhöfe — 19:11

Die DB Netz AG bindet in ihre laufende Planung für den viergleisigen Ausbau zwischen Daglfing und Johanneskirchen ab sofort die Planung für ein gemeinsames Kreuzungsbauwerk der S-Bahnlinie S8 und der U-Bahnlinie U4 in Englschalking ein. Das haben die Stadt München als zuständiger Vorhabenträger für den U-Bahn-Bau und die DB Netz AG als Vorhabenträger für den Ausbau der S-Bahn am 10.1.2022 vertraglich vereinbart. Die Planung wird beide Varianten der Feinvariantenuntersuchung berücksichtigen: einen ebenerdigen Ausbau der S-Bahn-Trasse sowie die von der Stadt München geforderte Tunnelstrecke.

Das Kreuzungsbauwerk ist notwendig, da geplant ist, die Linie U4 von der heutigen Endstation Arabellapark nach Englschalking und darüber hinaus in Richtung Nordosten zu verlängern. Hier plant die Landeshauptstadt München östlich von Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen.
Mehr zum neuen Münchner Nordosten unter www.muenchen.de/nordosten

Geplante Erweiterung der U4 im Nordosten Münchens Geplante U4-Erweiterung„Durch diese frühe Planung aus einer Hand ist sichergestellt, dass es für die Fahrgäste in Englschalking später optimale Umsteigemöglichkeiten zwischen S- und U-Bahn geben wird, wenn der viergleisige Ausbau zwischen Daglfing und Johanneskirchen – egal in welcher Variante – realisiert sein wird“, erklärt DB Netz Projektleiter Norbert Barth. Die frühzeitige Abstimmung reduziere das Risiko aufwändiger Umplanungen oder Verzögerungen in späteren Planungsphasen.

Die erweiterte Machbarkeitsstudie soll u.a. die Lage, Höhe und rohbaurelevanten Abmessungen des Kreuzungsbauwerks definieren. Sie soll gemeinsam mit der laufenden Feinvariantenuntersuchung für die Tunnelvariante und den ebenerdigen Ausbau der DB-Gleise Ende 2022 vorliegen.

Quelle:

bahnausbau-muenchen.de

U5-Süd: Neues Gestaltungskonzept vorgestellt

16. Februar 2022

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: U-Bahnhöfe — 10:00

Nachdem in den letzten Monaten bereits die bisherigen Gestaltungselemente und Hintergleiswände an den U-Bahnhöfen entlang des Südastes der U5 entfernt wurden, wurden nun die künftigen individuellen Gestaltungen vorgestellt.

Mit der Sanierung der sogenannten Hintergleisfassaden kommt erstmals ein neues Gestaltungskonzept zum Einsatz, das gemeinsam mit dem Architekturbüro allmannwappner entwickelt wurde und das bisherige Gestaltungsmuster aus den achtziger Jahren ersetzt. Die Neugestaltung der Hintergleisfassaden soll bis Juni 2022 abgeschlossen sein.

Mit dem neuen Gestaltungskonzept setzt die MVG auf der U5 Süd auf individuelle Identitäten für die U-Bahnhöfe Michaelibad, Quiddestraße, Neuperlach Zentrum und Therese-Giehse-Allee. Die neuen Designs basieren auf der Farbe Gelb, die bereits an den übrigen Bahnhöfen der U5 prägend ist. Individuelle Symbole und Bilder spiegeln künftig die Gegend vor Ort sowie berühmte Namensgeber der Haltestellen wider.

  • Den U-Bahnhof Michaelibad zieren in Zukunft Motive aus dem Schwimmsport – ein Verweis auf das nahegelegene Freizeitbad.
  • Am Bahnhof Quiddestraße, der nach dem Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde benannt ist, werden stilisierte Friedenstauben zu sehen sein.
  • Die Gestaltung der Haltestelle Neuperlach Zentrum als urbanem Mittelpunkt des Viertels ist von städtebaulichen Motiven geprägt.
  • An der Therese-Giehse-Allee blicken Fahrgäste künftig auf abstrakte Portraits der Münchner Schauspielerin. 

Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Michaelibad ab 2022 Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Michaelibad ab 2022
Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Quiddestraße ab 2022 Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Quiddestraße ab 2022
Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Neuperlach-Zentrum ab 2022 Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Neuperlach-Zentrum ab 2022
Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Therese-Giehse-Allee ab 2022 Neue Gestaltung des U-Bahnhofs Therese-Giehse-Allee ab 2022

Nachdem die Bezirksausschüsse Ramersdorf-Perlach und Trudering den Entwürfen der MVG zugestimmt hatten, können die Arbeiten für die Neugestaltung der U-Bahnhöfe Ende des Monats beginnen. In der Stadtgestaltungskommission wurde der übergeordnete Gestaltungsleitfaden bereits Anfang 2021 vorgestellt.

Die Sanierung der Hintergleisfassaden, die noch aus der Zeit der Streckeneröffnung im Jahr 1980 (damals als U8) stammen, ist notwendig, da einzelne Bauteile nach mehr als 40 Jahren das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hatten und daher ersetzt werden müssen. Der Rückbau der bisherigen Fassadenteile läuft bereits seit Dezember 2021. 

Im Unterschied zu den bisherigen Wandelementen wird die neue Gestaltung direkt auf die Sichtbetonwände angebracht.

Die Pfeiler in Bahnsteigmitte sowie die Deckenelemente werden zu einem späteren Zeitpunkt erneuert.

Kommentar des Autors

Die Erneuerung der Gestaltung der älteren U-Bahnhöfe ist ein begrüßenswerter Schritt. Nach den ursprünglichen Ankündigungen zum oben erwähnten Gestaltungsleitfaden war allerdings zu befürchten, dass kaum noch Raum für individuelle Gestaltungen – ja überhaupt für Gestaltung der Hintergleiswände – vorhanden sein würde. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Die hier vorgestellten Entwürfe knüpfen an die lokalen Gegebenheiten an und verjüngen die Optik der gezeigten Bahnhöfe deutlich. Für die weiteren Bahnhöfe mit Eröffnungsjahren in den 1970ern und frühen 1980ern bleibt zu hoffen, dass hier ähnlich vorgegangen wird.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, mir gefallen die Entwürfe aber durchaus. Lediglich die Gestaltung der Pfeiler wirkt etwas belanglos, bisher waren diese ja doch immer ein gutes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Bahnhöfen, sodass man die Bahnhofsnamen gar nicht lesen musste um zu wissen, wo man sich befindet.

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