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U5 Pasing: Bund sagt Fördergelder zu

29. Juni 2021

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Netz — 15:04

Die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing ist einen Schritt näher am Baubeginn: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mit Schreiben vom 28. Juni an Oberbürgermeister Dieter Reiter Fördermittel des Bundes für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 vom Laimer Platz bis Pasing zugesagt. 

Nachdem seit 2010 keine U-Bahnstrecke mehr im Bau ist, scheinen sich dieses Jahr neben der Verlängerung der U6 nach Martinsried auch für die U5 in Richtung Pasing die Zeichen zu drehen.

Zwar laufen seit 2008 Vorplanungen für die Verlängerung der U5 nach Pasing wieder auf Sparflamme, aber erst nach der Kommunalwahl im Frühjahr 2014 verpflichtete sich die damalige schwarz-rote Stadtregierung das Projekt im Zweifel auch ohne Bundeszuschüsse umzusetzen und die mindestens 600 Millionen Euro Baukosten notfalls komplett aus dem Stadtsäckel zu zahlen, was ein Novum im Münchner U-Bahn-Bau gewesen wäre. Üblicherweise beträgt die Fördersumme im ÖPNV 50% und mehr der Investitionssumme.

Spätestens mit der Corona-Pandemie seit 2020 war an diese Zusage aber nicht mehr ganz zu glauben, da die Kassen der Stadt sich zunehmend leeren und eine derartige Investition aus Bilanz der Stadt kaum alleine zu stemmen gewesen wäre. Durch die aktuellen Maßstäbe des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) sind Strecken, die kaum neue Gebiete erschließen, nur sehr schwer über den relevanten Wert von 1,0 in der Kosten-Nutzen-Analyse zu bekommen. Im aktuellen Fall der Strecke nach Pasing wurden schon verschiedentlich Rolltreppen eingespart, um möglichst wenig Kosten zu verursachen. Eine Novelle des GVFG ist allerdings für den Herbst angekündigt, die hier auch Aspekte der Verkehrswende und Entlastung bestehender Infrastruktur stärker betrachten soll.

In der heutigen Rathausumschau äußert sich Oberbürgermeister Dieter Reiter sehr erfreut über die erhaltene Zusage:

Vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Haushaltslage kann aus meiner Sicht eine positive Entscheidung für das Projekt nur getroffen werden, sofern eine Förderung aus Bundesmitteln erfolgt. Ich hatte deshalb im Mai dem Bundesverkehrsminister geschrieben und um eine baldige Zusage des Bundesministeriums gebeten, dass die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing seitens des Bundes dem Grunde nach gefördert werden kann. Ich freue mich nun sehr über die Zusage des Bundesministeriums. Sie ist ein wichtiges Signal für den Ausbau des ÖPNV in München und gibt uns Planungssicherheit für das Großprojekt der Verlängerung der U5 nach Westen mit den neuen U-Bahnstationen Willibaldstraße, Am Knie und Pasing.

Oberbürgermeister Dieter Reiter

Vorgesehene Bahnhöfe

U5

Willibaldstraße (geplant)

-13m / 2028

Der U-Bahnhof Willibaldstraße ist ein im Rahmen der Verlängerung der U5 geplanter U-Bahnhof an der Kreuzung Gotthard­straße / Willibaldstraße. » mehr

Oberfläche am im Bau befindlichen U-Bahnhof Willibaldstraße
U5

Am Knie (geplant)

-13m / 2034

Der Bahnhof Am Knie ist ein im Rahmen der Verlängerung der U5 geplanter U-Bahnhof. Er soll unter dem Straßenzug "Am Knie" errichtet werden. » mehr

Lageplan des geplanten U-Bahnhofs Am Knie
U5

Pasing (geplant)

-20m / 2034

Der Bahnhof Pasing ist ein in Bau befindlicher U-Bahnhof unter dem gleichnamigen DB-Bahnhof. Er soll bei seiner Fertigstellung der westliche Endbahnhof der U5 sein. » mehr

Lageplan des geplanten U-Bahnhofs Pasing

3 Kommentare zu “U5 Pasing: Bund sagt Fördergelder zu”

  1. Na endlich !
    Nach dem der Erstantrag schon fast 30 Jahre besteht, sahen Unsere Herrn und Damen das nun endlich ein, dass diese 4-S-Bahngleise, die am Wochenende auch noch ausfallen, nicht mehr ausreichen !
    Mit der Voraus gesagten Bauzeit von 10 Jahren, wird sich allerdings hier nicht viel ändern !
    Die Anwohner werden auch hier immer mehr, was nicht nur in den Öffentlichen Verkehrsmitteln erkennbar ist.
    Die Bewusste Verzögerungstaktik, dieser geforderten Baumaßnahmen, wird sich allerdings noch sehr Nachteilig
    auf die Anwohner auswirken , was mittlerweile jetzt schon erkennbar ist ! Manfred Bauer

    • Gschaftl Huber sagt:

      Vielleicht sollte man fairerweise dazusagen, dass für diese Strecke bisher keine ausreichende Wirtschaftlichkeit prognostiziert wurde. Deshalb gab es auch lange keine Förderzusage von Bund und Land. Hätte die Stadt auf eigene Faust hunderte Milliarden dafür ausgegeben, hätte es möglicherweise teure Klagen wegen Verschwendung von Steuergeldern gegeben.
      Das selbe betrifft übrigens auch die weitere Strecke nach Freiham. Zwei flankierende S-Bahn-Linien lassen den Kosten-Nutzen-Faktor dieser U-Bahn nicht über den notwendigen Wert von 1,0 klettern. Aber die Planer werden sicher wissen, mit welchem Tricks man am Ende auch diesen Wert noch erreichen kann, um Fördergelder zu bekommen.

  2. Diese U-Bahn währe schon vor 30 Jahren notwendig gewesen. Da der Münchner Westen aber in der Münchner
    Rathauspolitik keine Rolle spielte bzw. als Unakzeptabel eingegliedert wurde, dies konfrontiert die Elektrifizierten Personenbeförderungsmitteln, sprich Elektrische Rolltreppen und Personenaufzüge, die es im Gesamten MVV gab,
    N U R nicht am Pasinger Bahnhof und diese erst nach 40 Jahren MVV / MVG montiert bzw. in Betrieb gesetzt wurden ,
    beweist damit, dass der Bhf. Pasing, der immer als der Drittgrößte Bahnhof Bayerns präsentiert wurde, aber in diesem Belang, extrem Rückständig galt, auch in diesem Dringend geforderten Anlass, keine Unterstützung erhielt.
    Mit diesem Anlass, beweist es damit, welche Eingliederung der Stadtteil Pasing besitzt.
    Mit der Angekündigten Bauzeit von Mindestens 10 Jahren für die U5-Verlängerung bis Pasing, wird damit deutlich,
    welche Position der Münchner Westen im Münchner Rathaus besitzt. Samt der Verfälschten MVG-Publicity vom
    Münchner Rathaus mit ihren MVG ! 10 Jahre Bauzeit für die seit 30 Jahren geforderten U-Bahnverlängerung nach Pasing. Da der Münchner Westen mit Ihren Verbindungstadtteilen zum Bhf. Pasing von je her keine Rangfolge besaß, wird auch die Zukunft sich darin messen ! Egal wie groß sich dieses erweitert !

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