Münchens schönster U-Bahnhof?
15. Januar 2007
Ich werde immer wieder gefragt, was ich für Münchens schönsten U-Bahnhof halte. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht in der Lage, darauf eine definitive Antwort zu geben. München hat einfach zu viele schöne U-Bahnhöfe! Ich versuche mich hier mal in einer kleinen Aufzählung.
Die Abendzeitung hat zur Eröffnung des Bahnhofs Georg-Brauchle-Ring diesen als „schönsten U-Bahnhof Münchens“ bezeichnet. Der gestaltende Künstler Franz Ackermann stand ein paar Meter neben mir, als ihm jemand die Schlagzeile gezeigt hat, der hat sich drüber gefreut. Allerdings würde ich den Bahnhof nicht unbedingt mit einem Superlativ anders als „buntester“ Bahnhof versehen. Schön durchaus, aber eben nicht der schönste.
Der Bahnhof Dülferstraße war fast fünf Jahre lang zusammen mit Hasenbergl mein Heimatbahnhof, damit hab ich auch zwei der schönsten U-Bahnhöfe erwischt gehabt. Dülferstraße ist schön bunt und raumplanerisch interessant gestaltet. Hasenbergl wirkt einfach imposant, die verwendeten Materialien und Farben unterstreichen den Eindruck. An beiden Bahnhöfen habe ich mich allerdings im Laufe der Jahre satt gesehen, auch wenn ich sie nach wie vor recht weit oben einordne.
Seit 2005 wohne ich nun in Trudering und kenne den dortigen U-Bahnhof jetzt auch sehr genau. Wie die anderen Bahnhöfe der U2-Ost hat man als Leitfarbe kräftiges rot gewählt, was mir sehr gut gefällt. Verputze Wände über den Gleisen und strukturierte Edelstahlplatten an den Wänden auf Bahnsteigseite sehen einfach gut aus. Die einzelnen dunklen Bodenfliesen ergeben je nach Blickrichtung teilweise sehr interessante Muster.
Auch der Bahnhof Josephsburg liegt auf der U2-Ost und überzeugt mich persönlich. Der schabrettartig gemusterte Boden würde zwar heute nicht mehr verbaut, aber mir gefällt er. Die transparenten Scheiben im Lichtband mit ihren Unterschiedlichen grün/gelben Schattierungen und die Kurvenlage des Bahnhofs find ich einfach toll. Die Reproduktionen der Kunstwerke aus einer Kirche geben zusätzlich auch noch Bezug zur Oberfläche.
Erwähnenswert ist auch der Westfriedhof, wobei ich ihn eher unter „interessant“ als unter „besonders schön“ einordnen würde. Dazu fehlt einfach irgendwas. Ähnlich geht es mir mit dem Candidplatz. Viele Fotografen finden die beiden Bahnhöfe extrem toll, ich find vor allem Candidplatz einfallslos. Schön bunt ganz sicher, aber eben auch nicht mehr.
Brudermühlstraße halte ich auf der U3-Süd für einen der gestalterisch gelungensten Bahnhöfe. Ich mag den Blauton der Wände, er harmoniert sehr schön mit den weißen Bahnsteigdecken. Die Kurvenlage gibt dem ganzen Dynamik, die runden Sitzbänke rings um den Aufzugsschacht sehen einfach spacig aus, ich fühle mich da immer an den Transporterraum von Raumschiff Enterprise erinnert.
Der unten liegende Bahnhof der U4 und U5 am Odeonsplatz zählt auch noch zu meinen Favoriten. Ähnlich wie am Lehel wurden hier die beiden Röhrenbahnsteige durch Einfassungen quer zur Fahrtrichtung optisch verstärkt, was ich sehr schön finde. Am Lehel wurde alles in edlem weiß belassen, am Odeonsplatz die oberen Teile aber grün gestrichen. Diese Kombination finde ich recht angenehm, im Zusammenhang mit den angedeuteten Kunstwerken an den Hintergleiswänden gefällt mir das sehr gut.
Ich könnte diese Liste noch deutlich länger machen, aber ich belasse es jetzt mal bei diesen Bahnhöfen. Eine genauere Wertung dazwischen möchte ich im Moment nicht vornehmen, da sie mir alle in ihrer Art sehr gut gefallen. Es gibt auch noch andere Bahnhöfe, an denen mir einzelne Dinge gefallen, aber das sprengt den Rahmen, das alles aufzuzählen.
Versprechen kann ich allerdings, dass ich demnächst auch mal die umgekehrte Liste schreiben werde: Münchens hässlichste U-Bahnhöfe.
Hallo,
habe gerade wieder mal auf Deiner Seite nach aktuellem gesurft und dabei auch den neuen Blog entdeckt. Schön das Du nun auch ab und zu mal was aus Deiner privaten Sicht schreibst. Nun zu diesem Eintrag eine Anregung. Wie wäre es mit einer Umfrage/Abstimmung an der sich Deine Besucher beteiligen können?
Mein derzeitiger Favorit: Marienplatz (Bahnsteige (U3/6) mit der sehr gelungenen Bahnsteigserweiterung.
Gruß Andi
An eine Umfrage hab ich auch schon mal gedacht, mal sehen, vielleicht bastel ich das mal
Hallo,
der Westfriedhof steht aus verschiedenen GRünden ganz oben bei mir:
In diesem Bahnhof ist es mit relativ besccheidenen MItteln gelungen, hervorragend mit Raum und Licht zu arbeiten. Die großen Lampenschirme, die man einfach in verschiedenen Farben gehalten hat – genial!
Den Bahnhof Hasenbergl mag ich auch sehr gerne.
Ganz gut gefällt mir noch die Kreillerstraße. DEr Bahnhof hat etwas sehr stringentes, geradliniges, auch wenn ich die Reliefs vom Gymnasium nicht so prickelnd finde.
Die Brudermühlstraße ist unter den den U3-Süd-Bahnhöfen sicher der gelungenste (das wird vor allem deutlich, wenn man eine Station später in Thalkirchen landet..):
Im Lauf der Jahrzehnte hat man vor allem in der Raumgestaltung sehr zugelegt und es verstanden, daß man mit Licht sehr schöne Effekte erreichen kann.
Der Marienplatz ist der lebendige Beweis dafür, daß Architektur nur dann lebendig ist, wenn sie auch verändert werden darf. Der Bahnhof hat duch die neuen Zwischengänge ganz eindeutig gewonnen. Er ist eigentlich ein Plädoyer dafür, bei anstehenden Renovierungen gerade die Bahnhöfe zwischen 1971 und 1980 ein neues Gesicht geben.
Die Bahnhöfe Univerität (veränderterSüd-Aufgang) und Alte Heide (Neuer Nord-Aufgang) beweisen das in Ansätzen auch…
St.-Quirin-Platz!
Hallo! Ich war jetzt schon zweimal im U-Bahnhof Garching Forschungszentrum,
um die 26 Tafeln der Wissenschaftler zu fotografieren. Die Lichtverhältnisse
sind schlecht, so dass es mir nicht gelang, alle Tafeln lesbar zu dokumentieren.
Ich finde es schade, dass es offensichtlich keine komplette Darstellung dieser
26 Tafeln gibt. Diese Tafeln vermitteln m. A. sehr anschaulich den Kern der Arbeit
der einzelnen Wissenschaftler.
Frau Professor Hermann, die am Montag, den 12. März 2007
in der Aula der LMU über Georg Simon Ohm im Rahmen der Reihe „München leuchtet
für die Wissenschaft“ referierte, wies auf diese Tafel im U-Bahnhof ausdrücklich hin.
Könnten sie ein Link auf ein Verzeichnis der 26 Wissenschaftler oder als
besonderen Service ein Link auf die Bilder dieser 26 Tafeln in ihr Blog einbauen?
Ich verfüge leider selber auch nicht über Fotografien oder sonstige Darstellungen der 26 Bildtafeln. Eventuell kann da die Agentur Haak/Nakat weiterhelfen, die die Tafeln gestaltet haben. Unter http://www.haak-nakat.de/u_6_haak&nakat.pdf befndet sich ein PDF dazu, vielleicht hilft auch eine Kontaktaufnahme über http://haak-nakat.de/.
St.-Quirin-Platz!
Kijk! En ik maar denken dat het trijpe naar Berlijn al je verjaardagscadeautje was Dat zijn fijne dingen om mee thuis te komen! (en ik ga er maar even vanuit dat Berlijn voor de rest ook leuk was )
ich finde alle Bahnhöfe schön