Zur Fahrgastinformation sind bei der Münchner U-Bahn seit Inbetriebnahme an allen Stationen Zugzielanzeiger verbaut worden. In der Regel befinden sich je Bahnsteigseite zwei Anzeiger jeweils etwa 30 Meter von den Bahnsteigenden entfernt, womit ein Maximalabstand von 30 Metern zum nächsten Anzeiger bei einem 120 Meter langen Bahnsteig gewährleistet werden kann.
Dabei kamen und kommen verschiedene Modelle zum Einsatz.
Hintergrundbeleuchtete Tafeln
Diese Anzeiger wurden nur im Vorlaufbetrieb vor der tatsächlichen Eröffnung der Münchner U-Bahn benutzt, als anfangs nur im Nordabschnitt ab Alte Heide, später auch auf den restlichen Tunnelstrecken teilweise öffentliche Testfahren nach Fahrplan gefahren wurden.
Altes Modell Zugzielanzeiger mit Fallblättern
Dieser Anzeigertyp wurde mit Eröffnung der U-Bahn 1971 an allen Bahnhöfen verbaut. Die Anzeiger des italienischen Herstellers Solari wurden in Deutschland von AEG-Telefunken vertrieben und waren auf allen bis 1978 eröffneten Bahnhöfen im Einsatz und wurden erst ab 1980 sukzessive durch neuere Fallblattanzeiger ersetzt. Ein Exemplar ist heute noch im MVG-Museum an der Ständlerstraße erhalten.
Zugzielanzeiger mit Fallblättern
Zwischen 1980 und 1998 wurden alle neu eröffneten wie auch bereits bestehenden Bahnhöfe mit diesem Anzeigertyp ausgestattet. Im Unterschied zu den vorherigen Anzeigern waren wesentlich mehr Ziele anzeigbar, was im deutlich gewachsenen Liniennetz nötig wurde. Allerdings befinden sich nicht alle Zugziele in allen Anzeigern, je nach Linienbündel existieren verschiedene Zielrepertoires.
Candidplatz Anzeiger im Bahnhof
Marienplatz Anzeiger im Bahnhof
Olympiazentrum Anzeiger im Bahnhof
Schwanthalerhöhe
Mit dem Tausch des letzten Fallblattanzeigers am 10. Juni 2013 im U-Bahnhof Harthof endete die Ära der "Klapperkästen" in den Bahnhöfen der Münchner U-Bahn. Nur vorne an den A- und den älteren B-Wagen sowie in deren Innenraum gibt es noch Fallblattanzeiger im Münchner U-Bahn-Netz.
LCD-Digitalanzeiger
Die 1999 eröffneten Bahnhöfe der U2 zur Neuen Messe in Riem wurden erstmals mit digitalen Anzeigern ausgestattet, die in gelbem LCD-Elementen auch andere Texte als die festen Zugziele anzeigen können. Unter anderem können hier Zusatzhinweise eingeblendet werden oder Zwischenziele des Zuges angezeigt werden. Zudem zeigt die Standardanzeige nun die jeweils nächsten drei verkehrenden Züge mit der noch verbleibenden Minutenzahl bis zum Eintreffen der Züge an.
Josephsburg Anzeiger im Bahnhof
Messestadt West Anzeiger im Bahnhof
Kreillerstraße Anzeiger im Bahnhof
Georg-Brauchle-Ring
Am 2003 eröffneten Bahnhof Georg-Brauchle-Ring wurde ein leicht modifiziertes Modell mit anderer LCD-Farbe eingesetzt, das später am oberirdischen Bahnhof Neuperlach Süd montiert wurde.
Im September 2017 wurden auch die letzten sieben Bahnhöfe, die noch mit LCD-Anzeigern ausgestattet waren, mit TFT-Anzeigern versehen. Die Bahnhöfe von Josephsburg bis Messestadt Ost sowie Neuperlach Süd waren die letzten mit einem derartigen Anzeigertyp.
TFT-Digitalanzeiger
Mit Eröffnung der U1 zum Olympia-Einkaufszentrum im Jahr 2004 sowie des neuen Bahnhofs Fröttmaning wurde damit begonnen, alle Neubaustrecken mit diesem digitalen Anzeiger auszustatten. Herz der Anzeiger ist ein unter dem Betriebssystem Linux laufender PC, der auf einem großen TFT-Monitor nahezu beliebige Inhalte anzeigen kann. Häufig werden im unteren Bereich Lauftexte mit aktuellen Hinweisen zu Störungen, Baustellen oder Ankündigungen eingeblendet, zudem werden Zwischenziele der Züge und über Piktogramme auch das Stadion in Fröttmaning, der Tierpark in Thalkirchen, der Olympiapark, das Messegelände sowie dort stattfindende Großmessen visualisiert.
Dieser Anzeigertyp ersetzte sukzessive die alten Fallblattanzeiger, 2005 wurde dazu die U2 vom Hauptbahnhof bis Innsbrucker Ring, 2006 die U6 nördlich des Sendlinger Tors sowie Teile von U3 und U4/5 damit ausgestattet. Seither folgten weitere Bahnhöfe im ganzen Netz, seit dem 10. Juni 2013 ist die Ablösung der Fallblattanzeiger abgeschlossen.