20. Februar 2008
Wie die Süddeutsche Zeitung am 20. Februar berichtet, arbeitet die MVG derzeit an Konzepten, die Kapazität ihrer Innenstadt-Stammstrecken zu steigern. Vor allem auf Abschnitten der U3/U6 und U2 kommt es hier immer wieder zu Engpässen.
Hauptsächlich auf der U3 und U6 zwischen Münchner Freiheit und Sendlinger Tor sowie in nur geringfügig schwächerer Ausprägung auf der U2 in der Maxvorstadt reicht der derzeitige Takt oft nicht aus. Auf beiden Strecken wird bereits der derzeit dichtmöglichste Takt mit Langzügen gefahren, weswegen die MVG hier nach Alternativkonzepten sucht. Aktuelle Fahrgastumfragen bescheinigen der MVG zwar durchweg gleichbleibend gute Noten, nur beim Punkt "Sitzplatzverfügbarkeit" ist die Benotung der MVG im Vergleich zu den Vorjahren gefallen.
Eine mögliche Abhilfe wäre ein 2-Minuten-Takt auf Teilstrecken der U3 und U6, also ein zusätzlicher Zug pro 10 Minuten. Die MVG hat in ihrer Fahrzeugplanung diese Möglichkeit bereits berücksichtigt und hält einige zusätzliche Züge betriebsbereit in Reserve. Ein Problem hierbei stellen allerdings die langen Standzeiten, speziell am Marienplatz, dar. Der starke Fahrgastandrang am Südende des Bahnsteigs von der Oberfläche wie auch von der S-Bahn konnte durch den Bau der beiden Entlastungstunnel zwar entschärft, nicht aber behoben werden.
Die Gestaltung der Züge im Inneren scheint hierfür eine Option zu bieten: bei den Zügen des neuesten Typs C läuft der Fahrgastwechsel deutlich flüssiger, da hier in den Endwagen größere Bereiche für Stehplätze vorgesehen sind. Die MVG erwägt, bei einem eventuellen Facelifting der älteren Züge vom Typ A oder B hier analog dem C-Zug Umgestaltungen vorzunehmen, eventuell auch einfach durch den Ausbau einzelner Sitzreihen.
Zudem würde ein zentrales Öffnen der Türen, wie es beim C-Zug möglich ist, den Fahrgastfluss etwas verbessern. Hierzu sind allerdings Umbauten bei den älteren Fahrzeugen nötig. Ursprünglich plante die MVG, mehr Neufahrzeuge zu beschaffen und stattdessen ältere Fahrzeuge auszumustern. Die Streichung von Zuschüssen für Fahrzeugneubeschaffungen durch den Freistaat machte Pläne zu einem Redesign der Altfahrzeuge allerdings wieder aktuell.