28. Oktober 2007
Seit 28. Oktober rollen die Züge der U3 nun auch vom Olympiazentrum über den neuen Bahnhof Oberwiesenfeld bis zum Olympia-Einkaufszentrum.
Im Rahmen eines Festaktes wurde heute die Strecke feierlich eröffnet.
Alle Redner lobten das neue Bauwerk und insbesondere den verkehrlichen Nutzen sowie die architektonische Gestaltung. Baureferentin Rosemarie Hingerl sowie Oberbürgermeister Christian Ude wiesen dabei besonders auf die Wichtigkeit einer ansprechenden Gestaltung der U-Bahnhöfe hin, die nicht nur verkehrliche Nutzbauten sein sollen, sondern als öffentlicher Raum eine hohe Aufenthaltsqualität bieten sollen. Damit seien die Investitionen für die Gestaltung, die im Vergleich mit den Rohbaukosten und der technischen Ausstattung nur einen sehr geringen Teil der Baukosten ausmachen, als Investition für Jahrzehnte gut angelegt.
Olympia-
Einkaufszentrum
Im Mai 2001 wurde der Bau der Strecke vom Münchner Stadtrat beschlossen. Die Kosten für die 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke betrugen 183 Millionen Euro, von denen 60% vom Bund sowie 20% vom Freistaat Bayern getragen wurden. Ude wies dabei insbesondere darauf hin, dass die Strecke in wirtschaftlich schlechten Strecken durch Kredite vorfinanziert werden musste, die jetzt in guten Zeiten konsequent zurückgezahlt werden müssten.
Der Bau der Strecke gestaltete sich besonders in einem 0,5 Kilometer langen Abschnitt wegen des Grundwasserstandes schwierig, so dass der Tunnel dort unter Druckluft aufgefahren werden musste. Die Erstellung des Bahnhofes Oberwiesenfeld gestaltete sich durch die Lage unter eine zukünftigen Grünanlage dagegen einfach, so dass dort 15 Oberlichter vorgesehen werden konnten, die für Tageslicht am Bahnsteig sorgen. Die südliche Bahnsteigwand wurde vom Künstler Rudolf Herz gestaltet, der hier ein anamorphistisches Labyrinth in schwarz/weiß realisiert hat. Die nördliche Bahnsteigwand ist hingegen ganz in warmem Orange gehalten, das ebenso wie die Sichtbetondecke die Architektur der davor gelegenen Bahnhöfe aus dem Olympiajahr 1972 aufgegreift.
Großer Andrang
am Oberwiesenfeld
Der von der Architektenfamilien Betz, die bereits das Hypohochhaus entworfen hatte, gestaltete Bahnhof am OEZ gestaltete sich mit seiner Tiefenlage noch weitere sieben Meter unter dem Bahnsteig der U1 weit schwieriger. Tageslichteinfall ist dort nicht möglich, wegen des großen Erddruckes mussten massive Querstreben, die heute in Form von gelben ovalen Balken sichtbar sind, eingebaut werden. Die Decke des Bahnhofes ist blau gestrichen und soll an den Himmel erinnern. Die Wände im Sperrengeschoss aus Granit stehen im Kontrast zu dem Metall des übrigen Bahnhofes. Die Edelstahlwände sorgen für Lebendigkeit, weil Personen und Züge sich darin spiegeln.
Derzeitiges
Streckenende
Der Bahnhof OEZ ist nur bis voraussichtlich 2010 Endstation der U3. Die erste Tunnelröhre der in Bau befindlichen Verlängerung nach Moosach ist vor kurzem bereits fertiggestellt worden. Die U3 wird dann in Moosach Anschluss zur Flughafen-S-Bahn S1 erhalten, was Ude für eine allerdings nur kürze Anspielung auf den Nutzen des Transrapid nutzte.
Nach den Reden von Frau Hingerl und Herrn Ude folgten Beiträge von der Parlamentarischen Staatssekretärin Karin Roth des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie vom bayerischen Umweltminister Otmar Bernhard, die beide den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als wichtiges Element lobten und für eine Fortsetzung plädierten. Bernhard wies dabei vorallem daraufhin, dass neben dem Münchner Norden auch andere Teile der Stadt auf eine U-Bahn-Anbindung warten.
Prominenz im
Eröffnungszug
Im Anschluss daran folgte die traditionelle Weihe des Bahnhofes durch Monsignore Martin Kambensy und Stadtdekanin Barbara Kittelberger. Im Gebet wurde auch auf die Problematik der Personenunfälle hingewiesen und sowohl betroffenen Fahrern als auch den Menschen "die sich nicht anders zu helfen wissen" Kraft gewünscht, die Situation zu überstehen.
Nach der Übergabe der Betriebserlaubnis gab Christian Ude am Bahnsteig das Startsignal für den Eröffnungszug.
Viele Münchner besichtigten die beiden neuen Bahnhöfe sowie die Feierlichkeiten an der Oberfläche, so dass die Züge meist sehr gut gefüllt auf der Strecke unterwegs waren.