8. Mai 2007
Am U-Bahnhof Holzapfelkreuth ist am Morgen des 7. Mai ein 59-jähriger nach kurzer Schnappatmung bewusstlos zusammengebrochen. Ein Arzt hatte dies in unmittelbarer Nähe mitbekommen und über den Notruf die U-Bahnleitstelle benachrichtigt.
Mit dem daraufhin freigeschalteten automatischen Defibrillator begann der Arzt zusammen mit einer ebenfalls zufällig anwesenden Arzthelferin mit der Wiederbelebung. Noch auf dem Weg in die Klinik war der Patient wieder ansprechbar. Nach ersten Informationen ist der Zustand stabil.
Defibrillator im
Bahnhof UniversitätDamit haben die seit Mai 2002 nach und nach in verschiedenen U-Bahnstationen installierten vollautomatischen Defibrillatoren bereits zum dritten Mal ein Menschenleben gerettet. Im Fall eines Herzkammerflimmerns ist sofortige Hilfe lebenswichtig - mit jeder verstrichenen Minute sinkt die Chance auf Überleben rapide. Bis zum Eintreffen des Notarztes verstreicht wertvolle Zeit.
Daher hat der Verein "München gegen den plötzlichen Herztod e. V." in Zusammenarbeit mit der MVG inzwischen 39 Defibrillatoren in 33 U-Bahnhöfen installiert. Diese Geräte können und sollen auch von medizinischen Laien bedient werden. Die nötigen Bedienungsanleitungen befinden sich auf dem Gerät und verlangen keine Vorkenntnisse in erster Hilfe. Der Defibrillator stellt selbst fest, ob ein Herzkammerflimmern vorliegt und gibt nur in diesem Fall den Auslöser frei. Eine Fehlbedienung soll daher ausgeschlossen sein. Außerdem gibt das Gerät über eine Sprachausgabe weitere Anweisungen für eine Reanimation.
Die Defibrillatoren befinden sich in einem geschlossenen Kasten unter einem Notruf. Die U-Bahnleitstelle gibt den Kasten nach Anforderung über den Notruf frei und informiert die Rettungskräfte.
Weitere Informationen auch zur Bedienung finden sich auf der Informationsseite der MVG. Eine Beschäftigung mit Notfalleinrichtungen lohnt sich - nur wer sich informiert, kann im Notfall rasch eingreifen und damit Leben retten.