22. November 2006
In Folge einer Stellwerksstörung kam es auf den Linien U3 und U6 am Dienstag, 21. und Mittwoch, 22. November zu Behinderungen im Fahrplanablauf.
Ursache für die Störung war eine gestörte Gleisfreimeldung in einem Gleisfreimeldeabschnitt hinter dem Ausfahrsignal Goetheplatz Gleis 2. Deshalb konnten die Signale Einfahrt und Ausfahrt Goetheplatz und Einfahrt Poccistraße nicht auf Fahrt gestellt werden. Die daraus folgenden Betriebseinschränkungen (Fahren auf Sicht mit stark herabgesetzter Höchstgeschwindigkeit, größere Abstände zwischen den Zügen) verursachten dabei größere Behinderungen.
Während in der Nebenverkehrszeit mit einem 5-Minuten-Takt auf diesem Abschnitt dadurch zwar Verspätungen entstehen, kam es am Dienstag Abend in der Hauptverkehrszeit mit einem 2,5-Minuten-Takt zu einem größeren Rückstau, der teilweise im Norden bis zum Nordfriedhof reichte. Die Folge waren extrem lange Fahrtzeiten in diesem Abschnitt und aufgrund Fahrzeugmangel im Süden der Strecke zu einem stark ausgedünnten Takt in Gegenrichtung. Am Mittwoch dauerte die Störung mehrere Stunden lang bis kurz vor Beginn der Hauptverkehrszeit an.
Hintergrund der Einschränkungen: Aufgrund der bei Schienenfahrzeugen im Vergleich zu Straßenfahrzeugen sehr langen Bremswege dürfen Züge nur in Abschnitte einfahren, die frei von Zügen sind, da der Bremsweg zu lange wäre, um vor einem voranfahrenden Fahrzeug bei dessen Erkennen noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Daher sind Signale, hinter denen die Strecke belegt ist, immer auf Halt. Die Feststellung, ob ein Abschnitt frei oder belegt ist, erfolgt dabei durch ortsfeste Einrichtungen an der Strecke. Im Stellwerksbereich Implerstraße werden dafür Gleisstromkreise verwendet. Wenn diese Einrichtung gestört ist, lässt sich daher auch das Signal nicht mehr auf Fahrt stellen. Um den Betrieb zumindest mit Einschränkungen aufrecht zu erhalten, kann dem Fahrer mit dem sogenannten "Ersatzsignal" (Signalbild: Eine weiße Lampe, die alleine oder in Verbindung mit der roten Lampe leuchtet) erlaubt werden, an dem Signal vorbeizufahren. Allerdings muss er den folgenden Abschnitt mit besonderer Vorsicht befahren und damit rechnen, dass sich ein Hindernis auf den Gleisen befindet. Insbesondere darf dabei nur so schnell gefahren werden, dass der Zug vor einem Hindernis rechtzeitig zum Stehen kommen kann. Die Geschwindigkeit muss der Fahrer anhand der örtlichen Gegebenheiten (z.B. schlechte Sicht in Kurven) wählen, allerdings darf er nicht schneller als 25km/h fahren.