35 Jahre U-Bahn für München

19. Oktober 2006

Netzplan Stand 31.12.1971 Netz 1971 Am 19. Oktober 1971, also vor genau 35 Jahren war es soweit: der Eröffnungszug rollte von Gleis 2 am Bahnhof Marienplatz los in Richtung Sendlinger Tor. Nach gut 6 Jahren Bauzeit verfügte München damit erstmals über ein leistungsvolles Massenverkehrsmittel, das dem wachsenden Verkehrsaufkommen der Millionenstadt auch zukünftig gewachsen sein sollte. An Bord der ersten U-Bahn waren damals unter anderem der bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel, Bundesverkehrminister Georg Leber und Münchens Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel.

Bei Baubeginn 1965 ging man von einer Eröffnung der U6 im Jahr 1974 aus, nachdem kurz darauf aber die Entscheidung zur Austragung der XX. Olympischen Sommerspiele in München gefallen war, mussten die Baumaßnahmen erheblich beschleunigt werden.

Einfahrender A-Zug im U-Bahnhof Dietlindenstraße 1971 eröffnet:
Dietlindenstraße
Vom heutigen Netzausbau mit 98 Kilometer Schienenstrecken und 6 Linien war man 1971 aber noch weit entfernt: lediglich die 12 Kilometer lange Trasse der U6 zwischen Kieferngarten über Münchner Freiheit, Universität, Marienplatz und Sendlinger Tor bis zum Goetheplatz war bereits fertiggestellt, bis auf den von Freiherr von Branca entworfenen Bahnhof Marienplatz wurden alle unterirdischen Bahnhöfe von Paolo Nestler gestaltet.
In den folgenden Jahren kam es in rascher Folge dann zu weiteren Eröffnungen: 1972 wurde die für die Olympischen Spiele so wichtige Linie U3 zum Olympiazentrum als Abzweig der U6 ab Münchner Freiheit eröffnet, 1975 erfolgte eine Verlängerung der U3/U6 bis zum Harras und ab 1980 wurden dann die Strecken der heutigen U1 und U2 sowie ab 1984 der U4 und U5 eröffnet und bis heute immer wieder verlängert.

Netzplan Stand 31.12.2006 Netz heute Heute verfügt München damit über eines der modernsten U-Bahn-Netze der Welt. Der Fahrbetrieb läuft weitgehend automatisch ab, die Züge fahren in der Hauptverkehrszeit fahrplanmäßig mit einem Zugabstand von 150 Sekunden. Technisch möglich ist eine Zugfolge von 90 Sekunden. Auf insgesamt 6 Linien (+2 Hauptverkehrszeit-Verstärkerlinien) fahren pro Jahr über 300 Millionen Fahrgäste. Auch der Bahnhof Marienplatz blieb nicht unverändert: er erhielt von 2003 bis 2006 zwei parallel zu den Bahnsteigen verlaufende Tunnel, die die Fahrgastmengen am zentralen Umsteigebahnhof zur S-Bahn besser aufnehmen sollen als zuvor.

Die nächste Streckeneröffnung steht bereits im Oktober 2007 an: die U3 wird dann vom Olympiazentrum kommend weiter über den neuen Bahnhof Oberwiesenfeld an der Moosacher Straße zum Olympia-Einkaufszentrum verlängert, wo heute bereits die U3 endet. Voraussichtlich im Jahr 2011 wird dann auch die weitere Strecke bis zum Moosacher Bahnhof fertiggestellt sein. Wo es danach weitergeht, steht noch nicht fest, aber weitere Planungen existieren bereits.

Zu diesem eher ungeraden Jubiläum gibt es leider keine eigene Feier, am vergangenen Wochenende in Garching wurde jedoch kurz daran erinnert, dass am 19. Oktober dieses Jubiläum ansteht.