22. Mai 2006
Während manche U-Bahnlinien in München aus allen Nähten zu platzen drohen, bereiten andere Strecken der MVG Kopfzerbrechen: besonders im Abendverkehr ist hier sogar ein Fahrgastrückgang zu verzeichnen.
Wie die Süddeutsche Zeitung am 22. Mai 2006 berichtet, sind vor allem der mit etwa 200.000 Fahrgästen täglich am meisten belastete Abschnitt der U6 zwischen Sendlinger Tor und Münchner Freiheit sowie die Strecke der U2 durch Schwabing die beiden positiven Sorgenkinder der MVG. Hier werden Untersuchungen angestellt, wie die Leistungsfähigkeit der Strecke gesteigert werden kann. MVG-Chef Herbert König lässt dabei sogar die nachträgliche Erweiterung auf zusätzliche Außenbahnsteige oder gar einen viergleisigen Ausbau prüfen. Die Kosten für einen derartigen Ausbau wären allerdings astronomisch hoch, zumal in der dichtbebauten Innenstadt solche Baustellen noch aufwendiger sind als Neubaustrecken außerhalb.
Umgekehrt sieht es bei der U4 aus: besonders abends ist hier nur eine vergleichsweise geringe Auslastung zu verzeichnen, weswegen die U4 ab 20 Uhr derzeit schon nur zwischen Lehel und Arabellapark pendelt. Ab Dezember soll dies nochmals um eine Station ab Max-Weber-Platz verkürzt werden. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten hat die U4 nur eine Auslastung von 21 Prozent - eigentlich nicht genug, um sie wirtschaftlich zu betreiben. Abhilfe könnte da ein Weiterbau bis zur S-Bahn in Englschalking schaffen, doch der ist angesichts der derzeitigen Finanzlage der Stadt in weiter Ferne.